Akku Test als Winterarbeit

Feiertag?
  • Die Winterzeit nutze ich für den Test der Akkus, auch Batterien genannt.


    Ein akutes Versagen ist dadurch nicht auszuschließen.
    Vorbeugen ist besser, als zahlen.


    Objekt: Van TL auf Transit, gut 40' km, 2,6 Jahre alt.


    Fzg Batt. Ford Silber Cadmium 80 Ah, Fertigung Spätsommer 2010.
    Wasser: kein Bedarf zum Nachfüllen.
    Säuretest war wegen Temperatur von ca. 2°C nicht ausreichend zuverlässig.


    Belastungstest mit zwei Strömen von 2A und 7A.
    Ergebnis: Kapazität ca 95% der Sollkapazität.
    Der Test auf echten Kaltstart war problemlos: Sprang sofort an.


    Bord Batterien Gel, Wasser nachfüllen und Säuretest entfällt bauartbedingt.


    Bord 1: Exide Gel 80Ah, Fertigung Spätsommer 2010:


    Belastungstest mit 2A.
    Ergebnis: Kapazität ca. 75% der Sollkapazität.


    Bord 2: Exide Gel 80Ah, Fertigung Frühjahr 2012:


    Belastungstest mit 2A.
    Ergebnis: Kapazität ca. 90% der Sollkapazität.


    Zusammenfassung:
    Fzg. Akku problemlos.


    Bordakku 1 zeigt Schwächen, altersbedingt?
    Da der Wagen ein Jahr in Vermietung war bzw. beim Händler rumgestanden hat, ist das Vorleben nicht bekannt.
    Vermutlich sind Vorschädigungen vorhanden.
    Die bei 20°C real entnehmbare Kapazität beträgt ca. 36 Ah.


    Bordakku 2 wurde nach 1 1/2 Jahren nachgerüstet.
    Der Akku wurde sachgerecht behandelt.
    Die bei 20°C real entnehmbare Kapazität beträgt ca. 44 Ah.


    Somit steht für die Bordversorgung nur 50% der eingebauten 160 Ah Batteriekapazität tatsächlich zur Verfügung!


    Ohne Solareinspeisung oder Landstrom reichen die Batterien im Sommer bei einem Tagesverbrauch von 20 Ah gerade mal 4 Tage.
    Bei 0°C reduziert sich die entnehmbare Ladung um weitere 15%. Durch höheren Tagesverbrauch in der kalten Jahreszeit von deutlich über 30 Ah sind die Akkus ohne Ladung nach 2 Tagen am Ende.


    Bei weiterer Entladung nehmen sie Schaden.


    Fazit:
    Die Akkus sind ok.
    Der ältere Bordakku bedarf weiterer Beobachtung.
    Sollte er zu stark abfallen, wird die Ladenendspannung nicht mehr erreicht und der jüngere Akku wird durch Ausgleichsströme unnötig belastet.


    Die Akkus wurden mit dem eingebauten CBE 522 Ladegerät einzeln geladen.
    Der Fzg. Akku nahm in Stellung Nass 100% Ladungsmenge auf.


    Der ältere Bordakku nahm in Stellung Gel 75% auf. Der neuere 90%.
    Damit bestätigte sich das Ergebnis des Belastungstestes recht genau.


    Die Ladeschlußspannung für Gel liegt bei 14,23 V und damit etwas zu niedrig. Vermutlich aus Sicherheitsgründen.
    Eine Temperaturkompensation hat das CBE522 nicht, daher werden die Bordakkus bei normaler Ladung im Womo nie auf 100% der noch vorhandenen Batteriekapazität aufgeladen.
    Dies ist bei Verwendung eines temperaturkompensierten und einstellbaren Solarreglers zu realisieren.


    Heinz-Günter

  • Hallo Heinz-Günther,


    wie und womit machst Du den Belastungstest?

    Grüße von Heike & Uwe


    Dethleffs Alpa ab 2021


    Hobby Sphinx, I 770 AK GEMC,
    2010, Agile 2011-2020


    Takt ist, immer instinktiv zu spüren, was die anderen noch von dir vertragen!

  • Hallo Uwe,


    den Belastungstest mache ich so:
    Die Akkus jeweils einseitig abklemmen.


    Mit einer alten KFZ-Glühlampe 21+5 W zusammengelötet und ordentlichen Klemmen auf die Pole.
    Der Strom sinkt beim Entladen von ca. 2,1 A auf unter 2 A. Ist aber ausreichend genau.


    Wegen der Erwärmung muß das risikolos befestigt werden.
    Ich befestige die Glühlampe mittels eines kleinen Schraubstocks, den ich auf den Akku stelle.


    Leerlaufspannung Uo vor dem Entladen ermitteln, anschließen und alle Stunde die Spannung messen.
    In eine Tabelle eintragen.
    Oder gleich eine Excel-Tabelle machen.


    Händisch die Kurve zeichnen oder ein Excel-Diagramm erstellen.


    Nass-Akkus nicht unter 11,0 V, Gel nicht unter 11,60 V entladen.


    Entladestrom mal Zeit ergibt die entnommene Ladungsmenge in Amperestunden, Q = I x t (Ah).


    Entladestrom 2-4 A ist gut für 80-100Ah Gel-Akkus.


    Für Nassakkus kann der Strom 7-10A für 70-100Ah Akkus betragen.
    Dazu bräuchte man einen größeren Verbraucher, z.B. 2x 50W Halogenlampen parallel.
    Da wird es aber ziemlich warm, große Abstände sind erforderlich und stabile Befestigung.


    Zu bedenken ist:
    Jede Entladung ist ein Zyklus.
    Gel-Akkus sind zyklenfeste Akkus, die 300-1000 Zyklen vertragen.


    Nass-Akkus sind nicht zyklenfest, da sie für Hochstrom-Entnahme beim Starten konstruiert sind.
    Eine Entladung ist zwar nicht förderlich für die Lebensdauer. Eine Tiefentladung ist aber wie ein Herzinfarkt!


    Und Akkus immer sofort wieder vollladen!!
    Dazu habe ich das CBE Ladegerät mit einem Kabel angezapft.
    Ein anderes Ladegerät mit Nass - Gel Umschaltung, IUoU-Kennlinie und mindestens 16A Ladestrom tut es auch.


    Heinz-Günter

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