Solar, Inverter oder nix?

Feiertag?
  • Seit vorigem Jahr bin ich Besitzer meines Toskana. Ich habe vor, diesen Herbst meine eigentlich erste richtige Womo-Auslandstour zu machen. Wahrscheinlich nach Slowenien, vielleicht auch noch durch Kroatien. Bisher habe ich mich fast nur in Deutschland bewegt (ausser mal kurz nach Österreich oder an den Gardasee). Ich hab mich dann so von Stellplatz zu Stellplatz bewegt. Selten hab ich mal für einen Tag irgendwo in der Landschaft übernachtet. So hatte ich natürlich nie Probleme mit dem Laden meiner Bordbatterie. Erstens wurde sie ja beim Fahren immer mit geladen und zweiten waren wir auf den Stellplätzen meistens mit Wechselstrom versorgt. Wenn ich in Ausnahmefällen mal 2 Tage keinen Stromanschluss hatte war immer noch genügend Ladung auf der Bordbatterie (95AH) für den Fernseher, Licht usw. Nun aber überlege ich die Anschaffung einer Solaranlage oder wenigstens eines Inverters für Benzinbetrieb. Oder muss das vielleicht gar nicht sein? Ein bisschen Bedenken wegen der Solaranlage habe ich, weil sie gerade dann, wenn ich wirklich mehr Energie brauche, z. B. im Herbst, wenn ich viel heizen muss, nicht mehr sonderlich viel bringt. Und sowas kostet ja auch richtig Geld und verringert durch das hohe Gewicht der Batterien die Zuladung. Deshalb möchte ich gern die Meinung von einigen erfahrenen Wohnmobilnutzen dazu einholen.

  • Hallo Pike.
    vor der gleichen Entscheidung stand ich bei der
    Anschaffung unseres Wohnmobils vor vier Jahren auch.
    Habe mich dann aber für eine 2. Batterie (95AH) entschieden.
    Wir verhalten uns ähnlich wie du. Meistens haben die Stellplätze
    Strom und wenn wir mal ein paar Tage frei stehen, reicht das immer noch.
    Hatte noch nie Versorgungsprobleme. Aber jeder sieht es etwas anders.
    Letztlich liegt es auch an den Verbrauchern die Du anschließen willst
    (Kaffeemaschine usw.). Meine Innenbeleuchtung habe ich komplett auf LED
    umgestellt. Alles in allem glaube ich, dass es kostengünstiger war, als
    die Anschaffung einer Solaranlage.
    Gruß Frank

  • Hallo Pike,


    wie alles, eine Frage des Geldes und wie lange man frei stehen möchte/kann.


    Habe eine Solaranlage, alles auf LED, keinen Fernseher, aber eine Kaffeemaschine. Im Sommer, alles ok.


    Im Herbst/Winter je nach Wetter.


    Einen "Moppel" lohnt sich meiner Meinung nach nicht, da zu laut, zu schwer, und meist nicht im Einsatz weil sich immer irgend jemand gestört fühlt.


    Wenn ich das Geld habe, würde in mir zu genügend Batteriekapazität noch eine Brennstoffzelle kaufen.


    Dann wäre ich Jahreszeitunabhängig, was die Stromerzeugung betrifft.

    Grüße von Heike & Uwe


    Dethleffs Alpa ab 2021


    Hobby Sphinx, I 770 AK GEMC,
    2010, Agile 2011-2020


    Takt ist, immer instinktiv zu spüren, was die anderen noch von dir vertragen!

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten. Eine zweite Batterie ist sicher eine gute Idee.
    Frage an fexi99: Frank, wo ist bei dir die zweite Batterie eingebaut?
    Geht das vielleicht unter dem Fahrersitz?


    Gruß Franz

  • Hallo Franz,
    Als erste Maßnahme würde ich auch die Batteriekapazität erweitern. Das ist sicher die günstigste Lösung. Ich persönlich lehne als "Freisteher" auf Stellplätzen Generatoren kategorisch ab. Die italienischen Kollegen sind da um einiges schmerzfreier, es nervt halt doch wenn nachts neben Dir das Gerät dröhnt.
    Als zweite Maßnahme würde ich eine Solaranlage andenken. Investmäßig sicher nicht billig, im Winter die Ausbeute nicht prickelnd aber in der Winterzeit scheint tagsüber auch hie und da die Sonne.
    Als drittes wie Uwe vermerkt eine Brennstoffzelle. Wobei aber die meiner Meinung nach für 2 Tage ohne Strom nicht erforderlich ist. Und überdies richtig ins Geld geht.


    Selber bin ich als "Oft-Freisteher" Sommer wie Winter unterwegs mit:
    - Batterie 180 Ah
    - 2 Solarpaneels ges. 240 Wh
    - Brennstoffzelle 900 W Leistung.


    Im Sommer Batterie und Solar dicke ausreichend, Brennstoffzelle Standby. Im Winter bei trüben Tagen Unterstützung notwendig.



    Gruß
    Heiner

  • Hallo Franz,
    die 2. Batterie ist unter dem Fahrersitz.
    Wenn du auch im Winter unterwegs bist
    (Freisteher) bringt wohl die Solaranlage
    auch nicht viel. Im Sommer bringt sie
    soviel, wie du meistens nicht brauchst.
    Bei uns spielt sich dann das Leben meistens
    vor dem Womo ab. Ich glaube entscheidend ist
    ob du Freisteher bist. Auf Womo-Stellplätzen
    gibt es heute fast überall Saft.
    Gruß Frank

  • Hallo Pike
    Ich hatte auf meinem alten Womo 2 Solarpanele mit 160 Wp. Und 2 Batterien mit 200 Ah. Wir fahren in aller Regel im Herbst 4 Wochen auf Stellplätze ohne Strom und hatten nie Probleme . Vor 2 Wochen habe ich auf unserm neuen Womo eine Solaranlage 200Wp und eine 2 Batterie gesamt 180 Ah montiert und glaube das dies auch reichen wird da sich die Leistung der Solarpanele und Solarregler deutlich gebessert hat . Die Montage und der Preis waren meiner Meinung nach Ok . Winter Erfahrung mit dem Womo habe ich nur begrenzt.
    Gruß Jens

  • Ich glaube, bei deinem beschriebenen Fahr- und Standverhalten ist die beste Lösung für dich - wie in der Überschrift beschrieben … NIX :)


    Ich stand auch mal vor der Frage, die Kapazität im WoMo zu erhöhen, aber nach nun einem Jahr intensiver Nutzung ist klar, dass wir meist dort stehen, wo es Strom (und WLan) gibt. Sollte man mal eine Nacht ohne stehen müssen, muss man sich halt mal einschränken - irgendwo ist es ja auch noch Camping :)


    Ich glaube, je nach Nutzungsverhalten, sind Aufwand und Kosten sehr hoch im Vergleich zum Nutzen. Wir hatten z.B. einen Wechselrichter an Bord, den wir einmal benutzt haben. Und auch nur, um ihn auszuprobieren. Und zur Not kann man immer noch mal eine halbe Stunde den Motor laufen lassen (wenn man damit niemanden nebenan stört)

  • Also wir stehen auch mal drei-vier Tage Autark haben da auch mal den Fernseher an usw., zwar ist eine Solaranlage 100Wp verbaut wurden aber sonst weiter nichts keine zweite Batterie oder so und wir kommen bis jetzt damit immer Super klar.

  • Zur Anlage in unserem VAN TL500:
    Bordakku: 2x 80Ah,
    Solar: 3x50 W, auf dem Dach verteilt. Dadurch geringeres Schattenrisiko.
    Verbesserte Kabel im Ladebereich des Transit.


    Sat-TV, 3 werksseitige LED, keine Großverbraucher wie Kaffeemachine uam.
    Wechselrichter 400 W am Fahrzeugakku angeschlossen für kleinen Fön und ggf. Ladegeräte.


    Nach gut 6 Wochen Tour im hohen Norden: nie Stromprobleme, immer volle Akkus.
    Im Norden scheint die Sonne im Sommer 20-24 Stunden. Da wird kein Licht gebraucht. Und Fernsehen geht auch nicht mehr.
    Auch nach 2-3 bedeckten Tagen durch das Fahren von 2-5 Stunden täglich volle Akkus.


    Im Süden, Spanien: Immer volle Akkus, die Sonne scheint bis in den Oktober ausreichend.


    Erfahrung im Winter: keine


    Und bei gräsigen norddeutschm Wetter im Frühjahr und Herbst reicht es bei unseren
    Gewohnheiten für 2-3 Tage stehend ohne Landanschluß.


    Die Solaranlage selbst montiert kostete ca. 300€ für 150 W.
    Der 2. Gel-Akku ca. 200€
    Die Änderungen der Stromversorgung ca. 150€, selbst durchgeführt.
    Diese Werte nur als Richtschnur.


    Gruß
    Heinz-Günter

  • Hallo,


    hatte mich ebenfalls mit diesen Gedanken herumgeschlagen - Solar / Inverter artet ja in regelrechte Glaubenskriege aus...


    Ich habe mir eine zweite Batterie selbst eingebaut (und zwar unter dem Fahrersitz, unter dem Beifahrersitz ist die erste Batterie plus Ladegerät/Verteilermodul etc). Habe jetzt 2 x 95 Ah, die ich mit einem Batteriecomputer kontrollieren kann. Und muss sagen: Bei meinem Wohnmobil-Verhalten (alle paar Tage weiterfahren, dazwischen ab und an Freistehen, dann auf Stell/Campingplätzen mit Landstrom) benötige ich weder Solar- noch Inverter, noch eine andere Stromquelle. Die beiden Batterien reichen locker. Was natürlich auch daran liegt, dass meine Beleuchtung komplett LED ist + wir auch nicht stundenlang TV schauen. Zum Kaffeekochen habe ich eine kleine Kaffeemaschine mit gerade mal 600 Watt, ist für uns zwei Personen vollkommen ausreichend, läuft beim Freistehen über Wechselrichter.
    Und: ich habe das von Hobby serienmäß9g eingebaute Ladegerät von cbe durch ein besseres (Votronic) ausgetauscht, weil das CBE-Ladegerät gar nicht in der Lage war/ist, die AGM-Batterien vollzumachen. (keine AGM-Einstellung).


    Insgesamt ist bei uns die Aufenthaltsdauer in der Landschaft wohl eher vom Füllstand der Toiletten-Kassette begrenzt...


    Gruss,
    Andreas

  • Hallo Andreas, sehe ich auch so.


    Das Ladegerät verwahr mal gut.
    Sowas wird sicher mal interessant.


    Aber auf Solar mag ich nicht verzichten.
    Der CP Betreiber auf dem Platz an der dänischen Westküste war ganz erstaunt, das wir Fernsehen ohne seinen Stromanschluß haben.
    Das mit Solar ist wohl an ihm vorgeigegangen.
    Er ist schon etwas älter...


    Gruß
    Heinz-Günter

  • Moin,
    Eigentlich kann ich alles nur bestätigen das gesagt wurde.


    Wir stehen selten frei.


    Auf den SP gibt es überall Saft aus der Dose gegen Geld.


    Habe wohl aus Unerfahrenheit ein wenig zu früh aufgerüstet mit:
    2. Aufbaubatterie
    2 Stück Solarpanels
    Inverter Reiner Sinus 2.300 Dauer und 4000 Spitze.


    Wenn wir mal,keinen Strom haben,,schalte ich den Kühlschrank auf Gas.
    Den Inverter benutzen wir nur für die Espressomaschine und den geliebten Föhn meiner Frau B)
    Das hat schon Vorteile, denn man ist unabhängig.
    Aber 3 Tage frei stehen geht damit auch super.
    Nur frage ich mich heute, ob sich diese Investition für mich gelohnt hat


    Die Geschichte mit dem Inverter,,der mit allen Steckdosen neu verkabelt wurde wegen des Querschnitts der Kabel, war schon heftig teuer.
    Würde ich beim nächsten Womo nicht mehr machen. Denn Fertigkaffee kann mal auch mal zwischendurch trinken. Ww über Gas.....
    Auch die Dachklima muss nicht sein. Habe sie an wirklichen heißen Tagen in diesem Jahr 4 x benutzt.
    War allerdings alles in Deutschland. Im Süden wahrscheinlich sehr hilfreich.
    Gruß
    Bernd

  • Hallo, Pike.
    Da ich ein absoluter Technk Freak bin, habe ich auch überlegt mir vielleicht eine Solaranlage einzubauen. Aber ich hab dann erst mal ausprobiert. Unser Mobil hatte serienmäßig eine zweite Batterie an Bord. Einen Gel-Akku mit 80 Ah. Ich habe die komplette Beleuchtung in LED Technik ausgetauscht. Die Satellitenanlage mit Flachfernseher benutzen wir nicht. (Gehört bei uns zur Urlaubsphilosophie). Kaffee wird bei uns noch wie früher gekocht, mit heißem Wasser und Kaffeefilter. Um Handys oder sonstiges zu laden, oder den PC zu nutzen, habe ich einen Wandler eingebaut(200W). Eine Standklimaanlage besitzen wir nicht, wäre uns auch zu Energieaufwendig. Wir laufen nur Stell-oder Campingplätze an. Stromlandanschluß nehmen wir nur im Notfall.
    Unser Rekord liegt, im Winter bei Heizungsbetrieb 24 Std. am Tag, bei 5 Tagen Standzeit ohne Landstrom. Wozu brauche ich da noch eine Solaranlage?
    Viele Grüße Jens-Georg

    Nichts ist unmöglich!
    Hobby Van Exclusive T500 GESC auf Ford

  • Nach einem Frankreichurlaub, bei dem ich festgestellt habe, dass es dort sehr viele schöne Stellplätze ohne Strom gibt und wo es Strom gibt ist das oft sehr umständlich organisiert mit Jettons oder ähnlichem, noch dazu ist der Strom sehr teuer. Deshalb hab ich mittlerweile eine 200 Watt Solaranlage selbst installiert. Die Beleuchtung habe ich jetzt komplett als LED. Eine zweite Aufbaubatterie soll spätestens im Frühjahr folgen. Aber da stehe ich vor einem neuen Problemchen. Ich möchte meine Kaffeepadmaschine über einen Stromwandler betreiben. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die 180 A/h, die ich dann zur Verfügung hätte, für 1600 Watt ausreichen. Unter Berücksichtigung des Wirkungsgrades des Stromwandlers sind das immerhin etwa 155 Ampere. Das ich einen Wandler mit reinem Sinus brauche ist klar. Die Aufheizphase der Kaffeepadmaschine dauert zwar für die erste Tasse nur etwa 70 Sekunden, für jede weitere nur etwa 40 Sekunden, aber ich befürchte, das die Batteriekapazität nicht ausreicht um die Spannung über 11,5 Volt zu halten. Wenn die Spannung den Wert unterschreitet schaltet sich der Wandler ab. Hal jemand vielleicht Erfahrung mit der Angelegenheit und kann mir Tipps geben? Ach ja, und ich hab gelesen, dass man nur Batterien zusammen verwenden soll, die genau das gleiche Alter haben, gleicher Typ, Hersteller und Kapazität ist klar. Meine Batterie ist aber im nächsten Frühjahr schon 2 Jahre alt. Ob ich da noch eine neue dazubauen kann? Auch da wäre ich für Ratschläge dankbar.


    Gruß Franz

  • Hallo Franz,


    die Solaranlage war jeden Fall schon einmal die richtige Entscheidung und wird Dir für das Fahrverhalten nun genug Strom produzieren.


    Was Deine Frage zu der Kaffemaschine über Wandler angeht, so gibt es hier ganz klare Mindesanforderungen. Diese betreffen einerseits die Kapazität, andererseits aber auch die Kabel. Hier ist nicht zu spaßen, denn ein Kabelbrand bei "Klingeldraht" ist vorprogrammiert.


    Unser Elekrtrik-Guru ist Heinz-Günter. Denke, er wird Dir auf Deine Frage noch ausführlich antworten.


    Gruß aus dem Ländle
    Olaf

    1985 - VW T2 "Bulli"
    1991 - CI Autohome MK III auf FORD Transit "Free Willy"
    1997 - IVECO TurboDaily Kasten hoch/lang "Le Petit Prince"
    2006 - Hobby 700 FMC auf Ducato 230 / 2,8JTD "Frodo"
    2017 - Hobby Toskana Exclusive 750 H FLC/ 3.0 Multijet "Frodo II"


    Einmal Womo Sapiens immer Womo Sapiens

  • Hallo Franz,


    die Solaranlage war jeden Fall schon einmal die richtige Entscheidung und wird Dir für das Fahrverhalten nun genug Strom produzieren.
    Olaf


    Ja, die Solaranlage läuft super. Die Aufbaubatterie und auch die Starterbatterie sind jetzt immer voll. :)
    Und der Einbau hat auch Spaß gemacht. Ich bastele halt gern. Die vollautomatiche Sat-Antenne hatte ich auch schon selbst installiert.
    Gruß Franz

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