China Bestellung und unser Zoll

Hallo Heinz-Günter
Tja , nichts für ungut aber denn Stress hast du dir , in meinen Augen , selber gemacht , was hättest du denn bezahlt wenn du das in Deutschland oder zumindestens in Europa bestellt hättest ? 20 Euro ? ich weiß nicht ob ich mir für 8 Euro die ich im ersten Moment spare würde das antun werde , irgendwann trifft einen das mal das der Zoll die Ware zurückbehält , warum auch immer .

Ich habe auch schon einige Dinge direkt beim Hersteller bestellt. Leider ist der zu oft in China ansässig. Warum soll man da nicht bestellen? Sollen an der Globalisierung nur die Importeure profitieren? Die nur einkaufen, Marge draufhauen und verkaufen.
Die Probleme liegen doch woanders. Es gibt einfach viele Produkte nicht mehr made in Germany.

Ausserdem kann einen das auch beim "normalen" Onlinehändler passieren. Ich habe bei Amazon mal ein DVD Laufwerk bestellt und durfte es dann beim Zoll abholen. Und da stand nix von Versendung aus Chinaland .... Das war ein Mist!
Na jedenfalls hat er nun seine Teile. Supi

Christian

Zitat von hgcumbre

"Möglicher Verstoß gegen Verbote und Beschränkungen
Produktsicherheit"

Soll jetzt durch derartige Kleinigkeiten den Bestellern das Leben so schwer gemacht werden, diesen Import zu unterbinden??

Hallo Heinz- Günther,

es gibt im Haftungsrecht den Begriff des "in den Verkehr bringen". Egal, was Du auf dem europäischen Markt in den Verkehr bringst, Du haftest dafür. Dafür, das es den technischen Vorschriften entspricht und dafür, das dadurch kein Schaden eintritt, weil der Benutzer z.B. die Bedienungsanleitung nicht verstehen kann.

Ich halte solche Vorschriften - gerade bei technischen Produkten - für sehr sinnvoll. Ich bin auch gerne bereit, ein paar Euro mehr auszugeben, wenn ich die Gewissheit habe, dass das Produkt durch den Importeur auf seine Konformität überprüft und die Bedienungsanleitung übersetzt wurde.

Aus meiner Sicht ist es nur zu begrüßen, dass der Zoll in einer Zeit, in der jeder meint, er könne dank Internet sein eigener Importeur sein, besonders darauf achtet.

Hallo zusammen,

schwierige Diskussion, aber ich muss Wilfried hier uneingeschränkt Recht geben.
Das was in großen Unternehmen passiert - siehe BMW X3 und China SUV - ist bei uns Kleinverbrauchern nicht anders.

Mittlerweile bekommt man absolut frech kopierte Artikel, die sich äußerlich (und GsD zumindest teilweise) von den Originalkomponenten nicht mehr unterscheiden. Schlimmer ist es aber, wenn die Artikel GS oder CE Zeichen tragen. niemals einen erforderlichen Test unterzogen wurden, das Innenleben aber gefährlich verbaut ist und Personen Schaden nehmen können.

Daher ist eben nicht nur die Einfuhr das Problem, sondern eben auch das "in den Verkehr bringen", welches man mit einem Import automatisch begeht.

Gruß
Olaf

Moin Heinz-Günter,

ich sehe das genau so wie Wilfried. Made in China und Made in China ist absolut nicht dasselbe. Artikel, die wirklich für den europäischen Markt hergestellt wurden, taugen zwar auch nicht viel, erfüllen aber wenigstens die Sicherheitsrichtlinien (solange sie halten ), Artikel, die aber einfach aus China heraus hier verkauft werden, sind davon sehr häufig weit entfernt.

Ich lehne es grundsätzlich ab, direkt aus China etwas zu beziehen.

Ich bestelle grundsätzlich nichts direkt aus China. Allerdings muss man aufpassen. Letzens habe ich einen Wasserhahn bei Ebay gekauft. Deutscher Händler und was war der Inhalt? Made in China. Nirgends vermerkt. Bin mal gespannt, wie lange das hält.

Gruß Helmut

Hallo zusammen

hier habt Ihr ein sehr gutes Thema, bei dem man flammende Reden halten könnte.

Ich gehe bei jedem Einkauf den ich mache, mittlerweile auf die Seite des Anbieters und schaue ob es ein Shop aus Deutschland ist oder nicht .

Beispiel- ein Artikel kosten bei einem Anbieter aus Deutschland 25,00 € dann sind da 3,80 MWST drin enthalten.
der gleiche Artikel eines englischen Anbieters kostet 23,50 -- da sind dann keine Steuern mehr drauf.

Eigentlich hat der deutsche Anbieter besser kalkuliert aber er muss mit MWST abrechnen -- trotzdem wird er den Auftrag verlieren.

Einfach nur Unfair.

Import aus China -- Warenwert ab Abgangsort -- Transportkosten bis zur EU Eingangsgrenze -- an diesem Punkt setzt sich der Zollwert fest
(( Zollsätze kann man hier herrausfinden: http://ec.europa.eu/taxation_c…_consultation.jsp?Lang=de )

Wenn der Zollwert dann feststeht -- errechnet man noch mal einen theoretischen Wert bis zum ersten inländischen Bestimmungsortes
das ist dann der sogenannte EUST Wert ))

Zoll und EUST werden bei der Einfuhr erhoben

Im letzten Jahre hat der deutsche Zoll 5.900.000 Produkte beschlagnahmt und einer anschließenden Vernichtung zugeführt. Hauptsächlich kamen diese Produkte mit der Post !! In 2013 war die Zahl noch 3.900.000

Dann gibt es noch den RAPEX Bericht: Hier werden Warnungen vor bestimmten Produkten im Schnellaustausch gemacht:

http://ec.europa.eu/consumers/…nt=main.listNotifications

und wie Lollo-C sagt -- das Haftungsrecht des Inverkehrsbringens

Nehmt euch lieber einen deutschen Händler -- der haftet bis zur Pleite auch für falsche Prüfzeichen usw usw usw

Dann muss man noch sagen, das sich durch all diese Produkte unsere Müllberge erhöhen und das bezahlen wir am Ende alle gemeinsam,
mit der Erkenntnis, das es schon umweltschädlich hergestellt wurde.

Preisvergleiche sind gut und sollen sein. Mein Vater sagte immer vergleiche Äpfel mit Äpfeln und Birnen mit Birnen aber nicht --

Mirabellen mit Kürbis.

So zum Schluss noch eine kleine Anekdote.

Als Herwig und ich uns 2011 kennenlernten waren wir beide überrascht, das wir ein und das gleiche Motto hatten:

Billig ist nicht gut genug

Es gibt kaum etwas auf dieser Welt, dass nicht Irgend- jemand ein wenig schlechter machen und etwas billiger verkaufen könnte
und die Menschen, die sich nur am Preis orientieren werden die gerechte Beute solcher Machenschaften.

Es ist unklug zuviel zu bezahlen, aber es ist noch schlechter zuwenig zu bezahlen.

Wenn wir zuviel bezahlen, verlieren wir etwas Geld, das ist alles.

Wenn wir dagegen zu wenig bezahlen, verlieren wir manchmal alles,
da der gekaufte Gegenstand die ihm zugedachte Aufgabe nicht erfüllen kann.

Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es, für wenig Geld viel Wert zu erhalten.
Nehmen wir das niedrigste Angebot an, müssen wir für das Risiko, welches wir eingehen,
etwas hinzurechnen.

Und wenn wir das tun, dann haben wir auch genug Geld, um etwas Besseres zu bezahlen.

John Ruskin
(Engl. Sozialreformer 1819-1900)

in dem Sinne

mfg
Werner

Mittlerweile sind die Wirtschaftswege so eng verzahnt, dass niemand mehr weiß wo was herkommt. Ich fahre einen VW und einen Kia. Also Deutschland & Korea. aber wo werden die beiden gebaut ... in der Slowakei ! OK

Oft hat man ja gar keine Chance herauszufinden, was woher kommt. In meiner Branche (Zahnersatz) gibt es deutsche Dentallabore die in China fertigen lassen, dann nochmal "kontrollieren" und polieren und schwups ... Made in Germany. Oder noch irrwitziger: Krankenkassen empfehlen Auslandszahnersatz. Ist ja billiger. Und warum? Weil dort die Arbeitgeber und Arbeitnehmer zum Beispiel keine 15,4% an die Krankenkassen abdrücken müssen (die haben gar keine Versicherung) Ich bezahle also mit meinen KK Beiträgen meine Konkurrenz. Toll was?

Aber zum Bestellen beim Chinamann... ja oft wird hemmungslos kopiert. Und ich sehe oft eine gewaltige Materialverschwendung darin. Aber das liegt einfach am System. Ein Wirtschaftssystem was nur auf Wachstum ausgerichtet ist muß in Zukunft scheitern. Wir leben auf einer Kugel, also die Ressourcen sind begrenzt. Und Sparsamkeit und Nachhaltigkeit werden leider bestraft.

Ach ja der Spruch des Herrn Ruskin setzt Ehrlichkeit voraus. Leider kann man heutzutage nicht sagen, was billig ist ist Schrott und was teuer ist ist gut. Leider wird heutzutage zu oft billiger Mist sehr teuer verkauft und die Leute denken sie hätten etwas Gutes .....

in diesem Sinne, pflegt Eure Mobile und plant Eure Reisen

Christian