Hallo Forum,
wenn man (unweigerlich)
älter wird, denkt man ja unter Umständen darüber nach,
wie man seinen Lebensabend verbringen will.
Andere Enthusiasten aber brauchen dazu kein „spätes“ Lebensalter, sondern verwirklichen
das „Leben auf Dauer“ schon in früheren Lebensabschnitten.
Es gibt ja viele von uns Wohnmobilisten, die sicherlich nicht nur einmal darüber nachgedacht haben sich die Möglichkeit zu nehmen, in den kalten Jahreszeiträumen einfach (zumindest innerhalb Europas) in wärmere Gefilde zu begeben, für Monate.
Wir haben so einige Zeitgenossen selbst erlebt, … in einem November in Südspanien.
Warmer Regen, 15 °, Aufenthalt unter der Markise im T-Shirt. Klasse!
Wir standen damals mit unserm Hobby AK 605 neben einem typisch amerikanischen Reisemobil, eines in die Wärme geflüchteten Engländers. Sein Mobil hatte fast die Ausmaße eines Reisebusses. Fahrzeuge über 10 Meter auf dem Stellplatz la Manga waren die Regel, meist alle aus England. Auch einige Auflieger!
Der Hobby schrumpfte im Vergleich zur Kiste.
Viele er anwesenden Kälteflüchtlinge nisteten sich dort für 5 - 6 Monate ein.
Meist waren als Beiboot Kleinwagen, Motorräder oder mindestens Motorroller dabei, um damit die Einkäufe in der Umgebung und Erkundungen durchzuführen. Das gefiel uns.
Wir denken hierüber in der letzten Zeit sehr oft nach.
Haben aber noch einige Jahre – ca. 7 – 10 Jahre zu diesem Schritt Zeit (so Gott will).
Haus aufgegeben und stattdessen wird der rollende Unterbau zum Haus.
Am besten (schon wieder :laugh: - so Gott will) für viele Jahre.
Die Frage ist, kann man komplett auf einen fest umbauten Raum verzichten?
Ich denke ja, man muss vorher sicherlich die Konsequenzen berücksichtigen, einiges wird vielleicht einfacher (Tages- und Freizeitablauf), anderes schwieriger (deutsche Bürokratie im Ausland, beachten der vorherschenden Landesregeln ...)
Zulassung des Fahrzeuges in Deutschland, das hieße, TÜV – bei älterem Fz als sechs Jahre – jährlich in Deutschland machen lassen? Immer dafür nach Deutschland einreisen?
Oder diesen TÜV-Besuch mit den regelmässigen Arztbesuchen in Deutschland kombinieren? Oder gibt es deutschen TÜV im Ausland (z.B. Spanien)? Womit die lange Anreise entfiele, oder machen das auch spanische Institutionen?
Post – durch Angabe der Meldeadresse bei den Kindern – durch die Kinder prüfen und per E-Mail und Scan zusenden lassen? Wie lange machen die Kinder dieses aus Gefallen mit?
Man kann damit für kleines Geld angeblich eine Firma beauftragen, diese öffnet die Post und sendet die Unterlagen per Scan zum Mobilisten. Somit ist auch Internetanbindung erforderlich, (vermutlich das kleinste Problem).
Familiär wären wir nur an die Kinder (keine Enkelkinder in Sicht), oder unsere Geschwister kontaktmäßig angebunden.
Sollte die Lebensphase des mobilen Lebens dann durch gesundheitliche Einschränkungen beendet werden müssen, kann man sich ja immer noch überlegen wieder in fest umbauten Raum zu ziehen. Sei es eine Mietwohnung, oder eine Wohnung im betreuten Wohnen ….
Wir würden es vorziehen, ohne eine fest umbaute Rückzugsmöglichkeit auskommen zu wollen, also komplett und absolut egoistisch in der „Altersphase“ ein Wohnmobil zu nutzen.
Unser derzeitiges Mobil wird dementsprechend bis zur Phase des Renteneinstiegs sicherlich nur eine Übergangslösung sein. Es beitet für zwei Personen zwar ausreichend Platz, aber ich kann mir nicht vorstellen, in dieser Größe auf Dauer leben zu wollen. Zumal wir als Schlafmöglichkeit auch nur den Alkoven haben, der allerdings ausreichend groß genug ist. Allerdings muß man über den Partner klettern – Längsbetten im Alkoven wären da minimal komfortabler, allerdings ist es zur Zeit nicht nötig.
Um auf Dauer, oder aber für längere Abschnitte darin zu leben, wird es sicherlich zu klein sein? Ein Anhänger müßte zusätzlich für ein Beiboot in Form eines leichten Autos (z.B. einen Buggy und Fahrräder) ins Kalkül gezogen werden. Oder gleich ein Wohnmobil, welches ein solches Gefährt im Heck aufnehmen kann. Da kommt dann vermutlich wieder der LKW-Führerschein und Gewicht über 7,49 Tonnen ins Spiel.
Hunde werden dann (haben wir uns gegenseitig fest versprochen) keine Reisebegleiter mehr sein – wir wollen nur uns beide haben, keine Abhängigkeit von Haustieren, die einem den Tagesablauf vordiktieren.
Wir wollen jeden Tag egoistisch geniessen. Ohne Zeitdruck aufstehen, in den Tag hinein leben, auf den Sonnenuntergang warten und bestaunen.
Gibt es was schöneres, im „Winter“ morgens im Süden Europas um 8 Uhr in den Pool auf dem Campingplatz zu springen und gegen 8:30 Uhr mit Brötchen zurück zum Frühstück zu kommen und im Freien bei leichter Bekleidung zu frühstücken …
Ein Beiboot (zur Zeit spinne ich von einem Quadix Buggy mit 1.000 ccm) soll uns dann zu den Supermärkten und zu Erkundungen des Landes fahren. Buggy, wegen der Vielseitigkeit und des geringen Gewichts, ca. 700 Kilogramm.
Das Raummaß des Mobils würde natürlich größer werden.
Ob es möglich ist, innerhalb der Gewichtsbeschränkung vom 7,49 Tonne zu bleiben – ist die Frage.
Finanziell scheint das Angebot von Fahrzeugen über 7,5 Tonnen – (damit verbunden dem Führerschein C oder CE (mit Anhänger über 750 KG) muß dabei allerdings berücksichtigt werden, auch mit dem Nachteil der 5 jährigen Gesundheitsuntersuchung) – günstiger, als das der „LeichtLKWs“.
Optimal – in finanzieller Hinsicht – scheint das Angebot der luxuriösen amerikanischen Anbieter. Slideout ist reizvoll. Man muß sich natürlich öfters mit der Möbelgestaltung, dem „gelsenkirchener Barock“ anfreunden, aber das ist meist in Ordnung und stimmig.
Hier gibt es eine interessante deutsche Marke, die meist auf MAN Fahrgestellen aufbaut – die Fa. Landsberg (bei Swistal-Heimerzheim). Da gibt es einige wenige Fz, auch als Gebrauchtfahrzeuge.
Oder Eoroliner Wohnmobile.
Oder zwei drei rein amerikanische Hersteller (Monaco, Winnebago …) – da ist immer etwas (leider oft als LKW) im Angebot. Preis – Leistung ist hervorragend.
Dann fielen noch die altbekannten deutschen Hersteller wie Concorde, Phoenix oder individuelle Aufbauhersteller in das Raster. Slideout ist hier leider (noch) nicht so oft vertreten. Denn dieser zusätzliche seitliche Raum – im Vergleich der amerikanischen Anbieter – ist für das Dauerleben im Fahrzeug ein echter Komfort und Platzgewinn.
Man will ja etwas Ausweichmöglichkeit haben, auch beim Regen oder Frost … (Ihr wisst schon)
Da das Wohnmobil meist nur noch über Wochen oder Monate bewohnt auf einem Platz steht (Reisemobil wird zum WOHN-mobil), darf es auch größere Aussenmaße haben.
So rückt auch der höherer Verbrauch, im Vergleich zum kleineren Wohnmobil, ganz an den Schluß.
Als 7,49 Tonner gibt es Angebote mit Alkoven auf Iveco, Mercedes oder MAN-Basis.
Preislich scheinen die Fahrgestelle von Iveco oder MAN günstiger als der Benz zu sein.
Dabei wird oft dem MAN der Vorzug gegeben, da MAN in einigen Länder besser vertreten ist, als Iveco.
MAN wäre also nicht mal so schlecht
Aufgelastet gibt es ebendiese Fahrzeuge (Nachteil – der alte Mann muß erst noch den LKW-Führerschein machen).
Die selben Fahrzeuge gibt es auch in der Klasse der Integrierten.
Alkoven, oder Schwenkbett würden dann natürlich nur für Besuch benutzt werden, denn man kann ja als Dauerbewohner ggf. ein Heckbett nutzen.
Die Entscheidung Integriert oder Alkoven – da kommt es wirklich auf das Modell an, was uns letztendlich anspricht.
Wenn Alkoven, dann aber so, dass Heckbetten längs und ggf. eine integriete Autogarage vorhanden sein sollte. Dann wäre – wie jetzt – eine Rundsitzgruppe im vorderen Bereich notwendig. Wir mögen keine Grundrisse, wo die Küche gegenüber der Dinette verbaut ist. Das ist zu beengt.
Der Nachteil ist der verschenkte Raum des abgeschotteten Führerhauses. Vorteil – beste Isolationswerte im Sitzbereich.
Integriert: immer wieder schön anzusehen, sehr viel Wohnfreiheit durch drehbare Sitze im Frontbereich.
Aber ich will zum Fernsehgucken nicht auch noch im drehbaren Fahrersitz hocken. Da hätte ich gerne zusätzlich zwei gegenüberliegende Couchen. Gibt es ja auch reichlich im Angebot.
Der vordere Glaskasten sollte aber sehr gut isoliert sein, das wäre mir sehr wichtig, ebenso sollte hier die Heizung gut arbeiten können. Ist scheinbar heute bei den bekannten Anbeitern wie Concorde, Phoenix usw. auch kein Problem mehr. Alles machbar.
Scheiden alle diese Fahrzeuge aus, stehen noch die „plüschigen Amerikaner“ mit ihren unkaputtbaren Dieselmotoren, Getrieben und Fahrgestellen zur Verfügung. Das Preis- Leistungsverzeichnis ist oft sehr günstig. Die Frage ist hier natürlich die Ersatzteillage, bzw. deren Verfügbarkeit. In den letzten Jahren sind einige amerikanische Hersteller finanziell kollabiert und vom Markt verschwunden, bzw. finden nach dem weltweiten Finanzdebakel nur wieder schwer im ihre Spur.
Aber, was uns auffiel, grundsätzlich haben die größeren amerikanischen Modelle die entsprechende Ausstattung zum Dauerleben. Sehr oft ist der begehrte Slideout zu finden.
Wenn man es gar übertreibt :whistle: und das Angebot durchforstet, findet man entsprechende Mobile (auch deutsche Hersteller), die Annehmlichkeiten wie Waschmaschine und Spülmaschine an Bord haben.
Grundsätzlich braucht man für das längere Stehen auch größere Tanks, Frischwasser, Abwasser (oder man kann direkt am Platz füllen und entleeren) sowie Umstieg von Kassettenklo auf Fäkalientank). Gastank ist dann sowieso Pflicht.
Also, die Frage des Fahrzeuges bekommen wir schon geklärt.
Nur, …. wie ist es mit den alltäglichen Lebensumständen?
Deutsche Bürokratie (im Ausland), Post, usw. …
Sprache und Währung dürfte nicht so das Problem innerhalb Europas sein.
Ich bin immer gewillt, von der Landessprache einige Wörter zum Besten zu geben, man hat ja Zeit, sich einiges anzulernen und einzuprägen.
Evtl. können wir hier einmal einen Erfahrungsaustausch starten.
Unterhaltung von Unerfahrenen, die Erfahrene ausfragen – um vielleicht einmal selbst diesen Schritt zu gehen? Oder Erfahrene, die hier erklären wie es am Besten geht und worauf man achten sollte.