Hallo Forumsmitglieder, Bekannte, liebe Freunde,
wie immer ist man überrascht, wie schnell so ein Jahr zu Ende geht. Da ich diese Woche noch voll im Job eingespannt und auf Dienstreisen bin, möchte ich schon jetzt zum Jahresende wieder einen kleinen Rückblick auf das Forum und die Dinge werfen, die rund um uns passiert sind.
Das Forum war in diesem Jahr wieder so lebendig wie zuvor, die Anzahl der neu zu uns gestoßenen Hobby-Wohnmobilisten erneut sehr hoch. Auch wenn manche nur kurz vorbeischauen, so sind andere sofort doch recht aktiv.
Leider haben wir auch alte Wegbegleiter durch Abmeldungen verloren. Das ist wirklich schade, denn die Beiträge waren geschätzt und bei manchen Themen vermisst man den einen oder anderen entsprechenden Kommentar.
Trotz der vielen „Neuen“ haben wir es erneut geschafft, den Schreibstil und das Niveau weithin sehr hoch zu halten. Ich freue mich jedes Mal, wenn auch die neuen Mitglieder die Forumsregeln beachten und durch freundlich geschriebene Kommentare, hier mitwirken. Was man da in anderen Foren so erlebt, hat sich hier bisher nicht eingeschlichen.
Unser Jahrestreffen an der Mosel war ein tolles Event und hatte ebenfalls viele neue Gesichter. Dass auch diese im Kreis einer gewachsenen Truppe sofort integriert werden, unterstreicht einmal mehr, dass das Forum für alle offen steht und jeder hier mehr oder weniger aktiv mitwirken darf und soll.
Wie immer ein spezieller Dank an Hartmut. Ohne den das hier alles nicht existieren würde und der unglaublich viel Zeit investiert um dieses Forum leben zu lassen.
Aber der Dank gilt nicht nur ihm und den Admin-Kollegen, sondern wirklich allen Mitgliedern, die mit den vielen Beiträgen jedem interessierten durch Erklärungen, Rat und Hilfestellung, auf Basis persönlicher Fachkenntnisse und Erfahrung wieder einmal sehr geholfen haben. Bei manchen Fachthemen konnte man auch einmal mehr erkennen, dass es nicht nur um Bastelei, sondern hochanspruchsvolle Umbauten oder Erweiterungen der Installationen ging. Wie oft zuvor, hat das dazu geführt, dass Mitglieder sich hierdurch erst zu einem solchen Schritt ermutigt fühlten und dabei auch viel Geld sparen konnten. Wie Erich so schön in seiner Signatur schreibt: „Keiner weiß so viel wie wir alle zusammen.“
Auch wenn wir versuchen immer unpolitisch zu sein, so doch von mir auch ein kleiner Rück- und Ausblick auf das, was wir leider auch erleben mussten und müssen.
Die Welt selbst scheint einem Chaos entgegenzugehen. Die Spirale der Strafzölle hat eine internationale Krise herbeigeführt, die negativen Einfluss auf den Welthandel mit sich zieht. Das Ergebnis war bisher kaum zu spüren, doch allein im dt. Automobilsektor führt das seit Anfang dieses Jahres zu einer Krise, dessen Auswirkungen im nächsten Jahr definitiv zu spüren sein werden. Die Anzahl der in Deutschland produzierten Fahrzeuge liegt so tief wie seit 20 Jahren nicht mehr. Bereits jetzt sind im Süddeutschen Raum mehr als 17.000 Menschen von Kurzarbeit betroffen. Und das, obwohl wir den Wandel zu einer Elektromobilität noch gar nicht wirklich begonnen haben. Es droht kurzfristig der Verlust von mehreren 10.000 Arbeitsplätzen. Die weiteren Aussichten sind düster…
Lügner, Leugner und Gesetze ignorierende Staatschefs gewinnen weiterhin an Macht und sind kaum zu stoppen.
Großbritannien wird sich im Januar von der EU abspalten. Ich hoffe inständig, dass die negativen Auswirkungen so gering wie möglich bleiben. Im gleichen Gedanken hoffe ich jedoch auch, dass es als abschreckendes Beispiel, alle anderen EU-Gegner zur Besinnung bringen wird. Landesgrenzen haben noch nie zu einem engen Miteinander geführt.
In Deutschland bringt das weitere Erstarken der Nationalisten, Rechtspopulisten und Möchtegern-Demagogen unsere demokratischen Errungenschaften, aber auch den Wirtschaftsstandort Deutschland in höchste Gefahr. Unser Ansehen selbst in Nachbarländern sinkt, dringend notwendige ausländische Investoren springen ab.
Der nicht verhinderte, uniformierte „Aufmarsch“ in Plauen hat mich erschüttert, die Geschehnisse in Halle sind ob unserer Geschichte unfassbar.
Bei unseren Reisen durch Europa werden Anke und ich plötzlich auf den mittlerweile offen zu Tage getragenen Rassismus und Antisemitismus angesprochen. Gerade letzterer ist aus unserer Sicht eine absolute Schande für dieses Land.
Freunde, Bekannte und Mitarbeiter mit Wurzeln aus allen Ländern Europas und darüber hinaus, sehen uns plötzlich in einem anderen Licht. Selbst Familien in 3. Generation fühlen sich trotz völliger Integration nun ausgegrenzt.
Ich persönlich mache mir hier meine Gedanken und sehe diese Entwicklung extrem kritisch. Das freie Wohnmobilreisen durch Europa ist nicht vereinbar mit Ausgrenzung, Rassismus, Antisemitismus und falsch interpretiertem Nationalismus. Auch haben wir absolut keine Lust im Ausland plötzlich zu einem Ziel zu werden, nur weil „ewig gestrige“ meinen, Deutschland in die Vergangenheit zu katapultieren.
Höchst erschreckend ist die politische Bildung unserer Jugend. Unterschiede zwischen totalitären Diktaturen und demokratisch gewählten Regierung sind vielen der jungen Menschen nicht mehr klar bekannt. Manche sehen eine starke Hand an der Spitze sogar besser, als so „ein Parteien-Gemisch“, was ja „nix auf die Reihe bekommt“. Die offen in einem Straßeninterview geäußerte Meinung, dass ein Mord ab und an für die Ziele legitim ist, zeigt einen tiefen Sittenverfall und die Abgründe, welche sich in Zukunft auftun können. Wenn diese Menschen die nachfolgende Generation darstellen, dann ist es bereits weit nach „kurz vor zwölf“.
Hoffen wir, dass das Miteinander und die Solidarität unsere Gemeinschaft stark genug ist, diese Tendenzen nicht weiter blühen zu lassen. Die Politik sich endlich ihrer klaren Aufgabe in dieser Hinsicht stellt und vehement das verteidigt und schützt, was wir in fast 75 Jahren über Generationen aufgebaut haben.
Diese manifestierten Grundwerte stehen in unserem Grundgesetz und dieses ist mit Rechten und Pflichten für jeden deutschen Bürger gültig. Ein kurzer Blick von Zeit zu Zeit auf die wichtigen Zeilen in Artikel 1-5, würde so manchem Zeitgenossen vielleicht nicht schaden.
Wir wünschen Euch allen eine schöne restliche Vorweihnachtszeit, besinnliche Feiertage, einen guten Rutsch und viel Gesundheit für ausgiebige Reisen in 2020.
Anke & Olaf