Hallo Herwig,
vielen Dank für Deine Antwort, die aber meine Frage doch nicht wirklich beantwortet (oder aber ich bin zu dumm, sie zu verstehen, was ich aber eher nicht glaube
)
Meine Frage zielte ja nicht darauf ab, dass bei jedem Ladevorgang ein Zellspannungsausgleich stattfinden muss, das muss es natürlich nicht, sondern nur, wenn die Zellspannungen zu weit voneinander abweichen. Ich stimme auch völlig mit Lars (wer ist Lars?) überein, dass eine Zellspannungsabweichung von 50mV zwischen der Zelle mit der höchsten und der mit der niedrigsten Spannung absolut kein Problem darstellt.
Meine Frage bezog sich auf die Fähigkeit der (passiven) Ausgleichsmodule (neudeutsch: Balancermodule), bei einer Zellspannung von gerade mal 3,4V überhaupt zu arbeiten. Passive Zellspannungsausgleichsmodule fangen in der Regel erst bei einer Zellspannung von ca. 3,5V mit dem Vernichten von Energie an (nur bei entsprechender Abweichung natürlich), d.h. 14,2 V werden schon mal benötigt. Viele dieser Module sind nicht in der Lage, Abweichungen bei geringeren Spannungen überhaupt zu erkennen, die besseren (und teureren) wohl.
Nun drängt sich mir aber auch noch eine andere Frage auf,:
Zitat
Bei Blei geht dieser bei Kälte bis auf 14,8 Volt und diese Spannung wird sehr lange oben gehalten.
Ist damit ein Regler für Blei gemeint (egal welcher Akku dran hängt) oder der Regler am Bleiakku? Oder beides? 14,8V ist extrem viel, zuviel für LiFePo, da stimme ich absolut zu!
Dass ein LiFePo-Akku nicht mit einer IUoU-Kennlinie geladen werden sollte, versteht sich ja eigentlich von selbst. Am besten sind stinknormale Ladegeräte mit einer IU-Kennlinie, die auch CCCV-Lader genannt werden. Zuerst wird mit einem konstantem Strom geladen, bei dem die Spannung langsam ansteigt (eben auf ca. 14,2 - 14,4V).
Da LiFePo-Akkus aber gar keine Erhaltungsladung benötigen, bzw. nicht unnötig damit beaufschlagt werden sollten (voll ist voll! ), sollte das Laden mittels (geeignetem BMS) komplett unterbrochen werden (damit meine ich nicht OVP mit Alarmierung, sondern Ladeende ohne Alarmierung). Sobald die Spannung die eingestellte Hysterese durchlaufen hat, wird das Ladegerät oder der Solarregler (oder welche Ladequelle auch immer) einfach wieder zugeschaltet.
Dann ist es übrigens auch egal, was für ein Ladegerät oder-regler dran hängt, weil ja sowieso nichts mehr in den Akku gelangt.
Ich stelle übrigens bei dem von mir entwickelten System das Ladeende auf 3,5V und bei Unterschreiten von 3,2V wird wieder nachgeladen. Das Balancing beginnt bei diesen Anlagen (nur bei Zellspannungsabweichung >50mV) schon bei ca. 3,30V und endet bei 3,4V, also vor Ladeende! Das schont den LiFePo-Akku ungemein und ist mir wichtiger, als das letzte Prozent Kapazität auszureizen. Das geht aber nur bei Verwendung von geeigneten BMS mit integriertem aktiven Zellspannungsausgleich.
OVP stelle ich immer schon auf 3,65 V ein, mehr lasse ich nicht zu. Auch beim UVP bleibe ich deutlich über den häufig publizierten 2,5V, bei 2,9V ist Schluss!
Damit gehen insgesamt vielleicht 5% entnehmbare Kapazität verloren, aber die Akkus danken es. Auf Schiffen, wo ziemlich häufig extrem wechselnde klimatische Bedingungen herrschen, mussten in der Vergangenheit immer die Akkusysteme nach spätestens 2 Jahren ausgewechselt werden. Unser ältestes LiFePo-System ist mittlerweile fast 5 Jahre alt und noch immer top in Schuss. Das ist natürlich noch längst nicht die Lebendauer, die wir im WoMo erwarten, aber verglichen mit vorher ist das enorm und ich gehe fest davon aus, dass die Dinger mit den oben genannten Einstellungen auch an Bord noch locker 10 Jahre oder sogar mehr machen können.
Meines im "Bunker" hat ja mal gerade ca. 2 Jahre auf dem Buckel, das ist natürlich noch nicht wirklich aussagefähig, wenngleich SoH noch immer bei 100% steht
...nun schweife ich aber ab :side: