Servus Hobby Freunde
Diejenigen welche mein Reisetagebuch von unserer Irlandreise gelesen haben, wissen ja bereits dass ich meine Aufbaubatterie ausgetauscht habe.
Nach den Originalen Gel Batterien welche für unsere Anforderungen, mit WR und in weiterer Folge die zu versorgenden Geräte wie Espressomaschine, Backofen Resch & Frisch und Grillpfanne überhaupt nicht geeignet waren, kamen danach normale Blei - Nass Batterien 3 Stk. zu je 100 Ah welche für die von uns geforderten Anforderungen zum Einsatz besser geeignet waren.
Sie leisteten über 4 Jahre ihre Dienste genauer 276 Reisetage, leider wurden sie in den Wintermonaten nicht nur einmal Tiefentladen, was ja bekanntlich nicht Fördernd für ein langes Batterieleben sein soll.
Jetzt habe ich mich nach fast 2 Jähriger Reiflicher Überlegung, und Durchforsten einiger Erfahrungsberichte in verschiedenen Foren mich für diesen Batterietyp entschieden. Mitentscheidend das ich dies bei unserer Anreise nach Irland in Berlin durchgeführt habe war jener, das ich ein wenig zu viel an Übergewicht hatte, und durch diese Maßnahme gleich um 60 Kg. leichter wurde.
Die Entscheidung für diesen Batterietyp hat ja mehrere Gründe. Jetzt werden vielleicht einige unter euch Denken die sind ja Wahnsinnig teuer, ja sie sind nicht gerade ein Schnäppchen, aber wenn man die Vorteile sieht dann Relativieren sich die Anschaffungskosten.
Vorteile:
1. Geringeres Gewicht eine Einsparung von ca. 60% das war eigentlich der Hauptgrund. Jetzt habe ich ja zurzeit als Aufbaubatterie nur eine LiFeYPO4 (12,8V/90Ah) verbaut, das war eine Kompromißlösung da ich nicht Riskieren wollte das meine Bleibatterien in Irland den Geist aufgeben, und ich dann in Irland neue welche eventuell auch dann noch mehr Bezahlen darf als in Deutschland es der Fall wäre. Diese derzeitige Aufbaubatterie wird in weiterer Folge als Starterbatterie eingesetzt. Als Bordbatterie wird eine mit 200 Ah verbaut. Das ergibt dann ein Gesamtgewicht von Starter und Aufbau von ca. 45 Kg. gegenüber der 100 Kg. von den Bleibatterien. Das ergibt eine Gewichtseinsparung von mindestens 55 Kg. auf einen Schlag.
2. Die Ladezyklen sind bei dieser Batterie bei 80 % Entladung 3000 und bei 70% Entladung 5000 Zyklen. Zum Vergleich Blei Nass liegt bei 600 und Gel bei 800 Zyklen, was einer um ca. vierfachen Lebensdauer entsprechen würde, mal sehen was die Praxis sagt.
3. Im Vergleich zu Bleibatterien wo man ja nur 50 % der Vorhandenen Ah entnehmen soll, kann man bei den LiFeYPO4 70 % bis 80 % entnehmen was in der Praxis so aussieht. Bei meinen alten Blei Nass von 300 Ah konnte ich 150 Ah davon entnehmen, bei meinen dann verbauten 200 Ah kann bei 70 % Entnahme 140 Ah entnehmen 10 Ah weniger, bei 80 % Entnahme 160 Ah entnehmen das sind 10 Ah mehr als bei den Bleibatterien, und das bei 100 Ah weniger zu Verfügung stehender Gesamtkapazität.
4. Sie haben fast keine Selbstentladung, was in meinem Fall da das WoMo nicht bei mir zuhause steht ein weiterer Vorteil ist
5. Wenn man diese Vorteile den anderen Batterietypen Gegenüberstellt Relativieren sich die Anschaffungskosten. Apropos Anschaffungskosten, für die jetzt bei mir verbaute Aufbaubatterie mit 90 Ah habe ich € 480,00 bezahlt, die von mir vorgesehene mit 200 Ah wird der Preis ca. € 1.100 betragen dazu kommen noch die Balancer 4 Stück zu je ca. € 20,00 eventuell verbaue ich zusätzlich einen Schutz gegen Tief und Überladen ein.
Was jetzt wirklich besser ist oder länger hält, läßt sich mit Sicherheit nicht Pauschal sagen, jeder hat Individuelle Bedürfnisse. Ich gehe das Risiko der höheren Anschaffungskosten ein, aber der Gewichtsvorteil ist mir persönlich das schon Wert.
Meine ersten Erfahrungen:
Ich konnte bei unserer Irland Reise diesen Batterietyp gleich einen ordentlichen Test unterziehen.
Hier einige Fakten:
Genaue Bezeichnung und Daten der von mir jetzt verbauten Batterie.
Winston WB-LP12V90AH Lithium, Li-Ion Akku LiFeYPO4 12.8V/90Ah Batterie, Thundersky TS-LP12V90AH, Thunder - Sky TS-LP12V90AH Batterie
Am Morgen bei unseren Start zu unseren Tagesetappen zeigte die Anzeige des Batteriecomputers noch zbsp: 40 Ah noch zur Verfügung an, im Fahrbetrieb wurden dann 45 Ah geladen somit standen schon wieder 85 Ah zur Verfügung, das ganze in 60 Min. egal wieviel Km. gefahren wurden. Die Fehlenden 5 Ah von 85 Ah auf 90 Ah in weiteren 60 min. egal wieviel Km. gefahren wurden.
Am Nachmittag nach unserer Kaffeepause folgende Situation, Anzeige am Batteriecomputer 80 Ah. Diese verbrauchten 10 Ah um wieder aus dem vollen 90 Ah schöpfen zu können dauerte im Fahrbetrieb nur ca. 30 min. warum die letzten 5 Ah am Vormittag auch eine Stunde benötigten, am Nachmittag 10 Ah in Relativ kurzer Zeit geladen wurden, kann mir vielleicht einer unserer Batterie Spezis erklären warum das so ist.
Die Batterie war nach Beendigung unserer Tagesetappe in wenigen Ausnahmen nicht voll geladen.
Die Spannung vor Abstellen des Motors zeigte am Batteriecomputer 14 V an, was durch den 12 V Betrieb des Kühlschranks welcher bei mir an der Bordbatterie angeschlossen ist, ist sie auf 13,9 bis 13,7 abgesunken, was aber nach Rücksprache mit dem Händler ganz ein normaler Vorgang ist.
Mehr wie 14 V wurden aber auch nie geladen, die Starterbatterie aber bis 14,2 V.
Die Ladung erfolgt bei diesem Batterietyp schon schneller als bei Herkömmlichen, bei GEL zbsp. lt. meinen Aufzeichnungen in 60 min. ca. 20 Ah. bei Blei - Nass ungefähr das gleiche mit Original Verkabelung.
Mit Ladestromverteiler und alle Leitungen von der LIMA weg auf 35mm² Ausgetauscht bei Blei – Nass ca. 30 Ah in 60 min.
Bei der LiFeYPO4 sind es stolze 45 Ah. wieder ein Vorteil mehr.
Jetzt habe ich unsere Gemse schon fast Winterfest gemacht, und nach einer Woche einmal die Batterie gemessen bei der Spannung von 13,66 hat sich in einer Woche nichts verändert, das sagt aber noch nichts aus, Aussagekräftig sind die noch Vorhandene Ah, ich habe den Batteriecomputer angeschlossen um nachzusehen wie viele Ah noch vorhanden sind. Ehrlich gesagt ich war nicht so erfreut als ich nur 67 Ah in der Anzeige ablesen konnte, eine zweite Kontrolle verlief mit gleichen Ergebnis.
Ich werde das nach einer Woche noch einmal Kontrollieren, wenn dann die Ah im selben Ausmaß gesunken sind die Batterie von allen Anschlüssen trennen. Sinken die noch vorhandenen Ah abermals dann wird es wahrscheinlich eine Zelle geben die ein wenig von den anderen wegdriftet, so die Aussage vom Händler.
Diese Erfahrungen und Beobachtungen bei unserer Reise habe ich den Händler in einem Telefonat mitgeteilt.
Er hat gesagt da es sich um eine Starterbatterie handelt, bei der beim Starten ca. 5 % entnommen werden ist sie ja im Nu wieder Aufgeladen, und die einzelnen Zellen nicht 100 % gleich sind sondern nur annähernd, kann es schon vorkommen das eine ein wenig wegdriftet, da keine Balancer welche das Ausgleichen verbaut sind. Wenn das Fahrzeug dann regelmäßig in Betrieb genommen wird es auch keine Probleme damit gibt.
Ich habe aber bei meinen Recherchen im Internet schon mal einen Hinweis gefunden das man auch bei dieser welche ich habe auch Nachträglich Balancer dazwischenschalten kann. Das war auch sein Vorschlag man muß nur vom Gehäuse den Deckel abschneiden. Diese Maßnahme werde ich durchführen ansonsten muß ich doch wieder Regelmäßig das WoMo an Landstrom, obwohl nach seiner Aussage ich bis 20 Ah entladen könnte.
Gruß Herwig