Hallo zusammen,
auf der CMT in Stuttgart gibt es einen Hersteller, der einen ersten Versuch mit einem elektrischen Antrieb wagt.
Es handelt sich nicht um einen Prototypen, sondern um ein bestellbares Fahrzeug der WOF GmbH. Die E-getriebenen IRIDIUM Modelle
basieren auf einem FIAT Ducato Fahrgestell, sind knapp 7m lang und haben ein Fahrzeuggewicht von ca. 4t.
Reichweite ca. 300km, Aufladezeit an 220V ca. 48 Stunden.
Der Auf- und Innenausbau scheint individuell zu sein. Auf dem Chassis steht ein klassischer Wohnmobilaufbau oder ein Monoshellaufbau. Beides wird von Mauerer aus der Schweiz geliefert.
Mit 169.000,-€ Einstiegspreis nicht gerade ein Schnäppchen.
Zielgruppe (Quelle: Originaltext auf Website von IRIDIUM - WOHNMOBILE ![]()
Neben klassischen Wohnmobil-Campern ist das E-Mobil folglich für eine weitere Zielgruppe geeignet. Z.B. Geschäftsreisende, die umweltfreundlich sowie flexibel unterwegs sein wollen und es gewohnt sind, in den Ladepausen die aufgelaufenen E-Mails zu beantworten. Das ist im Reisemobil äußerst komfortabel, denn für die Übernachtung braucht man sich nicht um ein Hotelzimmer zu kümmern, sondern weiß im Voraus immer, wie und wo man untergebracht ist.
Meine persönliche Meinung als Wohnmobilfahrer und ebenso Geschäftsreisender:
Was soll ich mit einem Fahrzeug, mit dem ich gerade einmal einen, maximal zwei Termine pro Tag bei Kunden anfahren kann und dann 48 Stunden an einer Steckdose verbringen muss (womöglich auf dem Gelände des Kunden / und dabei 48 Stunden lang Emails beantworten :woohoo: )?
Reisen zu weiter entfernten Zielen nun über Wochen ausdehnen muss, damit man überhaupt dort ankommt (DAMP wäre eine Anreise von 6 Tagen gewesen...)?
Vielleicht etwas zynisch die Fragen. Aber beim allerbesten Willen. Ich kann dieser Idee rein gar nichts abgewinnen und mir erschließt sich auch der Sinn nicht. Glaube auch nicht, dass die anvisierten 30 Fahrzeuge erreicht werden. Was soll dieser Unsinn, der eine zukunftsweisende Technologie darstellen soll?
Unsere Regierung wird zukünftig eine Verschärfung der Grenzwerte für den CO2 Ausstoß anstreben. Bisher wird die Herstellung der Batterien nicht einbezogen und das E-Mobil gilt aktuell sogar als CO2 Neutral. Aber das ist eine der schlimmsten Lügen in der Gesamtbetrachtung ökologischer Zukunftslösungen. Wenn wir etwas für die Umwelt machen möchten, dann wäre es eine Sünde so ein Fahrzeug zu kaufen.
Warum:
Weil die CO2 Bilanz eines Wohnmobils mit E-Antrieb die schlechteste aller angetriebenen Fahrzeuge überhaupt sein wird. Ein Elektrofahrzeug macht nur dann Sinn, wenn es mit entsprechend vielen Kilometern pro Jahr betrieben wird. Ansonsten wird der CO2 Ausstoß aus der Herstellung von Batterien (inkl. dem Beschaffungsweg der notwendigen Materialien), eine verheerende Bilanz erwirken.
Ein Wohnmobil ist schwer und braucht daher entsprechende Batteriekapazität, hat einen extrem langen Nutzungszeitraum bei äußerst geringer Laufleistung. Alles Argumente, die gegen einen E-Antrieb sprechen.
Wahrscheinlich kann man mit einem Euro 5 Diesel angetriebenen Wohnmobil ganze 25 Jahre durch die Gegend fahren, bevor man nur annähernd an den gleichen CO2 Ausstoß gelangt.
Aus meiner Sicht ist das überhaupt nicht zu Ende gedacht.
Was passiert eigentlich, wenn irgendwann, irgendwer einmal auf die Idee kommt, die Gesamt-Ökobilanz eines Fahrzeuges zu betrachten? Wenn also jeglicher bei der Herstellung entstandener CO2 Ausstoß mit einberechnet wird?
Dann werden die Besitzer von E-Autos letztendlich wahrscheinlich bestraft, denn der Kauf und der Betrieb hat dann zur Erhöhung, nicht zur Verringerung des CO2 Ausstoß beigetragen......
Nur mal so gedacht...
Gruß
Olaf