Umbau von Thetford auf TT - Arwinger

Hallo Gemeinde,

wir sind gerade wieder von einer großen Norwegen-Tour zurück (Lofoten) und haben die meiste Zeit frei gestanden. VE ist in Norwegen (und einigen anderen europäischen Ländern) kein Problem, in Deutschland sieht es da bekanntermaßen noch etwas dürftig aus. Wir sind dank Solar energietechnisch komplett autark, auch Frischwasser hält ewig. Nur die Chemie-Toilette bremst uns ein. Zudem nutzen wir natürlich Chemie, damit es geruchstechnisch vertretbar bleibt. SOG ist eine Lösung, verlängert aber die Entleerungsintervalle nicht. Eine zweite Kassette war auch schon eine Überlegung, aber die will ich im Kastenwagen nicht transportieren müssen (Platzgründe). Auch unter dem Wagen ist nicht viel Platz, wo man sie notfalls (in einer Kiste) transportieren könnte. Also spukt das Thema Trockentrenntoilette schon eine Weile im Kopf rum. Allerdings wären alle bisherigen Lösungen mit erheblichem Umbau in der Nasszelle verbunden, welche - ein Kaufkriterium für Hobby - beim Vantana aber sehr gut ausgekleidet ist. Nun sind wir auf das Umbauset von Arwinger gestoßen, welches mittlerweile für einige Chemietoilettenmodelle lieferbar ist. Dabei wird nur der Innenteil der "Schüssel" gewechselt und statt der Kassette wird der Reststoffbehälter (zweiteilig) eingeschoben. Alles ist zudem komplett rückbaubar. Bei Camping Wagner ist das seit kurzem für unsere C223 bestellbar und sollte eigentlich in den nächsten Tagen in die Auslieferung gehen. Koppeln möchte ich dies mit einer SOG für TT - auch wenn es laut Hersteller ohne funktionieren sollte.
Hat jemand bereits Erfahrungen mit diesem Umbauset von Arwinger (für andere Toilettenmodelle schon etwas länger lieferbar)?

VG
Torsten

Mittlerweile ist die TTT verbaut und auch bereits auf Korsika getestet worden. Der Einbau war prinzipiell einfach, allerdings nicht ganz Plug'n play wie beschrieben.
Der Reststoffbehälter ist zwar prinzipiell auf die Größe des originalen Tanks angepasst, aber der Anschlag musste geändert werden, da der Tank sonst nicht bis Anschlag eingeschoben werden konnte.

Eine Verriegelung ist vom Hersteller bisher auch nicht vorgesehen, also musste mir der 3D-Drucker eine ausspucken.

Auch die Füllstandsanzeige am Tank ist recht sinnfrei, da man dazu immer das Kassettenfach öffnen muss. Also habe ich mir einen Sensor gekauft, eine Halterung gedruckt und diesen so platziert, dass man die LED von oben über das originale Füllstandsfenster der Thetford sehen kann.
  

Für die SOG-Ansteuerung habe ich eine originale Abdeckplatte des Spültasters verwendet und dort den Schalter installiert, welcher entweder Dauerbetrieb oder Timer (max. ca. 25min) ermöglicht.

Bisher positive Erfahrungen, der Urintank fasst 7,5 L und musste bei uns etwas aller 2,5 Tage geleert werden. Ist aber unproblematisch, da getrennt vom Feststofftank.

Als Einstreu benutzen wir momentan "Kackpulver". Hat einen gewissen Eigengeruch, muss man probieren.

VG Torsten

Hallo Hans,

sieht vom Grundprinzip gut aus. Allerdings habe ich meine Bedenken beim Feststofftank und dessen "Befüllung" und Entleerung. Soll man den Beutel etwa oben einhängen und dann durch den engen Durchlass stopfen? Vielleicht verstehe ich auch das Funktionsprinzip nicht richtig? Bei dem kleinen Durchlass erscheint mir das ohne Spülung eine ziemliche Schweinerei zu werden. Der Urintank ist sicher unproblematisch zu nutzen. Aber auch da habe ich Bedenken bezüglich Füllmenge, denn durch die Nutzung der originalen Kassette wird viel Volumen verschenkt. Da werden kaum mehr als 3-4 Liter reinpassen. Somit wäre der Tank bei zwei Personen jeden Tag voll. Füllstandsanzeige kann ich auch keine erkennen.

VG
Torsten

Hallo Oswin,

Sensor ist dieser hier: https://www.amazon.de/gp/produ…tle_o00_s00?ie=UTF8&psc=1
Die stl-Dateien findest du im Anhang.

Wie schon geschrieben, ich musste die Kassette noch etwas anpassen.

Bisher funktioniert alles prima, nur meine Frau beschwert sich etwas über das recht kleine Urinauffangbecken. Da gibt es bei bei anderen TT großzügigere Lösungen.

VG
Torsten

Ich hatte Arwinger vor einigen Wochen eine längere Feedback-Mail gesandt, meine Verbesserungen beschrieben und die Kritikpunkte (Urinbecken) deutlich gemacht. Sven Mahn (Chef?) hat sich daraufhin mit mir telefonisch in Verbindung gesetzt und wir haben eine Agreement getroffen, dass ich er mir die überarbeitete Version gegen einen bestimmten Betrag zusendet und ich ihm die alte Version zurückschicke - für Kontrollen und Auswertung der Materialgüte, da wir den Umbausatz ja schon einige Wochen in Gebrauch hatten.
Nun warte ich auf die Auslieferung der neuen Teile (wohl ab Ende März).
Momentan scheint es bei Arwinger mit den Umbausätzen auf TTT gut zu laufen, er rief mich von der Messe aus Birmingham an. Wenn es bei dem "Deal" bleibt, bin ich mit dem Kunden-Support sehr zufrieden.

VG Torsten

So, seit gestern wird in die neue "Schüssel" gezielt. Arwinger hat mir den aktuellen Umbausatz geschickt und bekommt im Austausch (und Aufpreis) die "alten" Teile zurück. Diese waren jetzt ½ Jahr (etwa 40 Camper-Tage) in Benutzung. Was kann ich bisher feststellen: Der Urinschlauch ist bereits ziemlich ausgehärtet, der Verschlussstopfen für den Anschluss des Urinschlauches bzw. die Anschlusskupplung zum Urintank funktioniert ziemlich schwergängig - den Kunststoffstöpsel bekomme ich manchmal nur äußerst schwer entfernt. Nun habe ich aber Neuteile

Die neuen Tanks sind jetzt nicht mehr aufwändig aus Einzelteilen gefertigt, sondern gegossen(gezogen?). Der Griff am Urintank ist jetzt eingelassen, das erleichtert die Entnahme des Tanks aus dem Fach. Wenn ich richtig gemessen habe, ist er auch knapp 1 L größer. Eine Halterung/ Verriegelung gibt es noch nicht. Ich habe die vom alten Tank verwendet, passt aber nur, wenn man mit Heißluftfön nachhilft, da muss nochmal einen neue gedruckt werden. Der Verschluss ist jetzt mit einer Entlüftung versehen und es muss kein Schlauch mehr aufgesteckt werden, die Entleerung geht einfacher.
Die neue "Bowl" ist - insbesondere für die Camper-Ladys - komfortabler geschnitten, das Urinauffangbecken ist deutlich größer.

Ich bin gespannt, wie sich das im Camper-Alltag bewährt, ab morgen wird im Osterurlaub "zurückgesch..."

Österliche Grüße von der "Schüssel"
Torsten

Hallo Uli,
das Loch bleibt offen. Meine erste Wohnung hatte noch ein „Plumpsklo“, so ähnlich ist das „Feeling“ 😉 Aber einerseits stört das nicht weiter, da man immer etwas „Einstreu“ drüberschüttet. Anderseits hat mir Sven Mahn von Arwinger gesagt, dass man aktuell wohl eine Klappe entwickelt, welche nachgerüstet werden kann. Vorausgesetzt, man hat noch nichts von den originalen Aufnahmen abgesägt (wie beim ersten Umbausatz sogar von Arwinger empfohlen). Ich hab’s zum Glück nicht getan, um die Rückbaubarkeit zu erhalten.
VG Torsten

Hallo Peter,

das liegt nur an der originalen Halterung der Klappe, welche man einfach entfernen könnte. Da warte ich jedoch noch etwas, ob Arwinger - wie versprochen - noch eine Klappe entwickelt. Sonst kommt die ab.

Zur Benutzung muss ich sagen, dass das Loch wesentlich größer als bei der originalen Kassette ist - auch dort musst du zielen, sonst sieht es unschön aus.

VG
Torsten

Hallo Peter,

prinzipiell sollte man über eine TTT nur nachdenken, wenn man:
a) eher autark und vorwiegend nicht auf Stell- bzw. Campingplätzen unterwegs ist
und/oder
b) weniger umweltschädlich seinem Hobby nachgehen möchte (die biologischen Toilettenzusätze konnten uns nicht überzeugen).

Wer die Toilette nur fürs kleine Geschäft nutzt, braucht keine Chemie und auch keine TTT.
Uns hat gestört, dass die Toiletten-Kassette bei normaler Nutzung durch zwei Personen nach zwei bis drei Tagen geleert werden muss. Wasser und Abwasser reichen länger. Gerade in der Servicewüste Deutschland kann das schnell nerven. Eine zweite Kassette wollten wir aus Platzgründen in unserem Kastenwagen auch nicht durch die Gegend fahren. Deshalb die (nicht ganz preiswerte) Entscheidung für die TTT. Wir sind damit sehr zufrieden.

Für noch mehr "Planungssicherheit" beim Freistehen haben wir jetzt den SuperSense-Sensor im Frischwassertank verbaut, denn das "Hobby-Schätzeisen" hat uns immer zum frühzeitigen Wassertanken verleitet.

VG
Torsten

Die Manschette wäre gerade, wenn ich die überflüssige Halterung entfernen würde. Ich warte aber noch damit, denn Sven, der Chef von Arwinger, hat mir gesagt, dass sie an einer Klappenlösung arbeiten, wobei wahrscheinlich auch die originalen Halterungen genutzt werden sollen. Also abwarten und vielleicht noch optimieren.

SOG habe ich installiert. Der Schlauch liegt auf der Kassette und reicht bis zum Rand des Feststoffbehälters.
Aber eigentlich braucht man SOG nicht wirklich. Da eine konsequente Trennung von flüssig und fest vorgenommen wird, kommt es nicht zur Geruchsentwicklung. Dagegen hat unsere Chemiekassette gemüffelt (wenn der Schieber offen war bzw. auch aus der Entlüftung).

Der Vorteil der einfachen Entsorgung der "Hinterlassenschaften" überwiegt für uns die Nachteile (keine Klappe, mögliche Verunreinigung der Manschette und natürlich die nicht unerheblichen Kosten des Umbaus).

VG
Torsten