Sardinien im April / Mai 2023

Feiertag?
  • Gestern sind wir umgezogen nach San Paolo. Geht jetzt in der Nebensaison völlig unproblematisch ohne anmelden, reservieren, warten. Haben einen überdachten Stellplatz in einer großen Heckenbox bekommen, Stromanschluss vorhanden, aber etwas schwachbrüstig. Wenn bei einschalten des Wasserkochers Dunkelheit aufkommt, einfach die Dose wechseln 😉. Cp heißt Camping Tavolara und liegt etwas außerhalb von San Paolo. Er ist nicht direkt am Wasser, man muss zehn Minuten laufen, kein Problem und der Strand ist ein Traum in weiß.


    Direkt gegenüber die Insel Tavolara

  • Der Ort San Paolo selbst kann vernachlässigt werden und ist es auch. Wir haben mit dem Roller einmal die Innenstadt und den Hafen abgefahren und sind dann nordwärts Richtung Olbia. Nach 2 km kommt auf der rechten Seite eine Hotelzufahrt und der versteckte Weg zum alten Hafen, der heute hauptsächlich von hobbyfischern genutzt wird. Dort befindet sich das Restaurant La Porta. Sehr schlicht, schön gelegen und wirst offensichtlich hauptsächlich von einheimischen frequentiert. Super freundliches Personal, ausgezeichnetes 🥘. Ich hatte Gnocchetti alla Campidanese, ist genauso lecker, wie es klingt.


    Meine bessere Hälfte hatte endlich ihren geliebten Topf voller Muscheln, die hier immer noch Cozze heißen, was mich sehr fröhlich macht, da ich sie nicht mag. Also die Muscheln, nicht meine Beste Ehefrau von allen.

  • Hallo,


    kurze Frage: Gibt es auf Sardinien Mautstrecken oder ist die ganze Insel frei befahrbar?

    Gruß
    Peter


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  • Wir haben gestern die Tour auf die Insel Tavolara gemacht, der Legende nach das kleinste Königreich Europas ( angeblich hat der Herrscher von Savoyen den jeweiligen Einwohnern der Insel das Recht zugestanden, sich König zu nennen).


    Es fährt ein kleines Traghetto vom Hafen SAN Paolo auf die Insel. Dauert 30 Minuten und kostet hin und zurück 20,- pro Person. In der Nebensaison immer um null dreißig, in der Hauptsaison wahrscheinlich öfter. Letzte Rückfahrt 18:30h.


    Ihr solltet Euch vorher überlegen, was ihr dort machen wollt:
    1. in eines der beiden Restaurants gehen, die unmittelbar am Strand und Fähranleger sind. Das ist es, was die Einheimischen tun und von den Gästen erwarten.
    2. Eine geführte Tour bis auf den Gipfel machen. Dauert 5-6 Stunden, Alpinausrüstung erforderlich, Strecke sehr anspruchsvoll.
    3. auf eigene Faust einen Teil der Insel erkunden- das ist es, was die Einheimischen nicht wollen. Wenn ihr vom Boot runter seid, noch vor den Restaurants rechts über den Steg, bis links eine Straße hochgeht. Da steht Vietato und Prohibido und privado usw, alles ignorieren, da gehts lang.


    Am Ende der Straße ist ein verschlossenes Tor zum militärischen Sperrgebiet. DAS AUF KEINEN FALL IGNORIEREN! Der größte Teil der Insel gehört den italienischen Streitkräften und enthält unter anderem eine Basis für Kampftaucher.


    unmittelbar vor dem Tor geht rechts ein Weg am Zaun entlang, den nehmen. Hier könnt ihr gute zwei Kilometer einem Eselspfad folgen bis zum Südkap der Insel. Dort steht Ihr ca. 200 Meter über dem Meer mit sensationellen Ausblicken rundum, auf die Felsennadel und auf die Ziegenhöhle hinter Euch. Wenn ihr dort weitergeht, wird’s eng, steil und gefährlich. Ich vermute, das ist der Einstieg für die geführte Klettertour.

  • Wenn ihr das seht, seid Ihr auf dem richtigen Weg


    Wir sind vorher noch ein paar Mal links hoch über sehr kleine, kaum zu erkennende Pfade Richtung Berg abgebogen, wunderschön, aber schwierig zu gehen. Tolle, uralte Bäume und schließlich eine alte Begrenzungsmauer, die Pfade schlängeln sich daran entlang. Alle diese Pfade enden an der Baumgrenze der Steilwand, dort geht es nicht weiter - also keine Rundwege!


    Verschwitzt und mit zerkratzten Beinen sind wir dann zurück zur ⛴️, Laufzeit zwanzig Minuten. Achtung, die Fähre tutet nur einmal und hat dabei schon die Leinen los! So ist er, der italienische Fährmann 😏😂

  • Zurück im Hafen gibt es linkerhand (da, wo die Ticketbude und der 🅿️ ist, ein edles Restaurant- hat sogar einen Michelin Stern, Vorspeisen beginnen ab 20,- EUR. Ist bestimmt nicht schlecht, muss man aber wollen.


    Mein Vorschlag: aus dem Hafen raus Richtung Kreisverkehr kommt auf der rechten Seite das Restaurant Brasileiro. Genau gegenüber ist ein winziges Bistro, total unscheinbar, ich glaube, das Ding hat noch nicht mal einen Namen🤣


    Quatsch, ich habe ihn bloß vergessen. Es gibt ausgezeichneten Cappuccino und sehr lecker Foccacia und Sandwiches, etc.

  • Gestern sind wir ein paar Buchten weiter gefahren und stehen jetzt am Wasser in Santa Lucia. Es gibt drei CP: Selema, Mandragola und etwas außerhalb La Pineta. Wir stehen aus Selema, die beiden anderen sind noch zu. Sehr schöner Platz unter Pinien, freundliche Bar mit Pizzeria, ordentliche Waschräume und Duschen, aus den viel heißes Wasser kommt. Der Strand (50 m durch den Pinienwald) ist riesig, stellenweise gute 100 m breit und länger, als man in beide Richtungen 👀 kann. Es gibt auch einen Surf-, SUP UND KAYAK Verleih.


    Der Ort ist klein, nett und wenig touristisch. Unser Eindruck ist, dass hier auch in der Hauptsaison nicht der 😈 los ist. Viele der alten Häuser tragen sehr schöne und bunte Wandgemälde.


    Sehr empfehlenswert: die Bar Frida, sehr gute Cocktails und Longdrinks. Nicht billig, werden aber traditionell italienisch serviert mit Nüssen, 🫒, Häppchen, Chips, usw. Zwei Cuba Libre oder Sex on the Beach ersetzen somit eine Hauptmahlzeit.😌. Die Besitzerin Barbara stammt aus Mailand und spricht Englisch.


    Ebenfalls sehr empfehlenswert: Ristorante Mamma Mia. klein, verwinkelt, süß und ausgezeichnetes Essen. Ich hatte einen Wolfsbarsch mit Riso, phantastisch. Die beste Ehefrau von allen hatte Spaghetti Vongole. Dazu einen Quarto des Hausroten. Einfach wunderbar. Am Nebentisch eine italienische Großfamilie, die Kinder wurden mit eine Riesenschüssel Muscheln abgespeist und haben als Nachtisch gesungen! War fast schon kitschig🥲.

  • Für Santa Lucia will ich noch den kleinen Alimentari im Ort nachtragen. Ein winziger Laden, der alles anbietet, wenn auch zu italienischen Öffnungszeiten 😉. Einen Supermercado gibt es erst in der nächsten Stadt, dürfte Siniscola sein,
    . Was ihr auf dem Foto seht, ist bereits der ganze Laden.


    Der Inhaber sitzt im Nebenzimmer und spielt Gitarre 🎸


    Wir fahren heute morgen weiter nach Cala Ginepro. Das schlechte Wetter zieht leider mit uns. Deshalb hier noch ein Bild von Capriccioli letzte Woche am 🏖️

  • Vielleicht noch als Nachtrag: wenn ihr in der Gegend seid, besucht unbedingt den Strand Berchida. Die Zufahrt zweigt direkt von der SS125 ab und ist eine drei Kilometer lange, üble Schlaglochpiste aus Sand. Ist aber machbar, wenn man vorsichtig fährt. Und es lohnt sich! Es gibt direkt an den Dünen einen sehr großen Parkplatz, wo man auch mit großen Womos stehen kann. Und ich kann mir kaum vorstellen, dass um Mitternacht ein Carabinieri auftaucht und euch verscheucht, es ist einfach zu weit abgelegen. Alle Angaben ohne Gewähr.


    Der Strand selbst ist ein Traum in weiß, stellenweise über 100 m breit und umfasst die ganze Bucht. Der Strand ist so riesig, dass sogar die örtlichen Bauern ihre Rindviecher dort hintreiben, ein toller Anblick! Warum die das machen, weiß ich nicht, vielleicht entsteht so die von mir sehr geschätzte Salzbutter?

  • Seid gestern sind wir in Cala Ginepro. Sehr großer, wunderschöner Platz, jetzt noch schön leer. Tolle Womo Stellplätze direkt am Übergang zum Strand 🏝️, davon gibt es drei, zweimal Sand, einmal Fels. Tolles Stehrevier für Windsurfer. Sehr nette Strandbar an einer Surfschule. Sehr gute sanitäre Anlagen, zwei Restaurants, kleiner Einkaufsladen, außerdem kommt gelegentlich ein lokaler Bauer mit seinem grünen Fiat und verkauft lokale Käse und Wurstspezialitäten und Honig.


    Der Campingplatz ist allerdings auch der teuerste, den wir bisher angefahren haben, unser Stellplatz direkt am stony beach ist aber auch riesig und wunderschön.



  • Ich muss noch eine Korrektur anbringen: Cala Ginepro ist mitnichten der teuerste Platz, den wir angefahren haben, ich kann bloß nicht zählen. Wir sind drei Tage hier und haben 107,- inkl. Strom und allem bezahlt. Macht also 36,- pro Nacht. Für das, was der Platz bietet, finde ich das okay.


    Heute haben wir mit dem SUP die Buchten rechts und links abgefahren, kann man wasserseitig wunderbar erkunden, solange nicht zu viel Wind und Welle ist. Vom Wasser aus gesehen rechts kommt man über den Cala Liberotto vorbei an der Sunset Beachbar zu einer Landzunge und einem Canyon, in den man hineinfahren kann, der Canyon öffnet sich zu einer Art See. Nennt sich Stanyo di Curcurica. Sehr schön, landschaftlich. Das Wetter ist mittlerweile so gut, dass ich mir heute prompt die Omme verbrannt habe! Wassertemperatur nähert sich gefühlt dem erträglichen, man kann länger als 5 Minuten drinbleiben, ohne das Teile abfallen.

  • Heute weiter auf der SS125 Richtung Süden via Dorgali/Cala Gonone und dann die Serpentinen runter zum CP Cala Gonone, der quasi mitten im Ort liegt.



    hier stehen wir wieder sehr schön von Pinien beschirmt, Stellplatz leicht schräg, Auffahrkeile in Aktion.

    Fünf Minuten bis zur Beach, den Restaurants und den Dutzenden von Bootsverleihern, Touranbietern und sonstigen Noleggios aller Art.


    Bis zu den Höhlen in der Steilküste (Cala Luna u.a.) sind es übers Wasser ca. 3,5 sm. Wir werden morgen mal probieren, ob man das auch mit dem SUP schafft 😉🫠

  • Kurze Frage zu Cala Liberetto. Vor dem "Canyon" habe ich schon oft gestanden...allerdings ohne SUP. Ist die Stömung ins Meer nicht zu stark, um rein zu fahren??
    Wenn ihr bei Cala Gonone seid und mit dem SUP nicht so weit kommt, kann ich auf jeden Fall eine Bootstour empfehlen!!
    Auf dem Genna Pass SS 125 gibt es einen netten Camping ( dort den Weg zur Feuerwache Aussichtspunkt ) beschreiben lassen und die Aussicht genießen.. Wir waren schon öfter auf Sardinien...neidisch bin...
    LG Sylvia

  • Hallo, Sylvia, die Strömung war leicht Canyoneinwärts, das konnte man an den Seegras Resten sehen, die eingeschwemmt wurden. War aber sehr schwach und mit SUP oder Kajak sicher kein Problem.


    Wir haben heute tatsächlich die Bootstour gemacht, da man mit eigenen Fzg. nicht in die Grotta hineinkommt. Man kann eine geführte Tour mit Kajaks buchen, bringt preislich aber nichts. Also die Tour mit den Tragettos, hat gut geklappt und für 50,- Euro pro Person wird tatsächlich eine Menge geboten. Das Boot ist mit uns erst zur Bue Marineo gefahren, der Seekuh- oder Seehundhöhle. Genaugenommen waren es wohl früher mal Mönchsrobben, die dort lebten, sind aber seit Jahrzehnten ausgerottet.


    Die Höhle mit Stalagmiten und Stalaktiten ist auf 900 Metern begehbar, hin und zurück mit Führung ca. eine Stunde. Lohnt sich, kostet 10,- extra pro Nase. Die Höhle ist von Land aus nicht zu erreichen.

  • Top, ich werde Deinen Bericht weiter verfolgen. Aufgrund dessen, haben wir gestern Abend beschlossen dieses Jahr die Motorräder aufzuladen, SUP rein und im September mal wieder nach Sardinien. Das erste mal mit dem großem Womo..🥳🥳🥳
    LG Sylvia

  • Wir sind gestern von Gonone über die SS 125 und den Genna Silana Pass (1017m) nach Tortoli/Arbatax gefahren. Dauer mit dem Womo ca. 1,5 Stunden.
    @ Sylvia: nehmt eure Moppeds mit, die Strecke bietet alles, was der Motorradfahrer sich erträumt und ist in einem exzellenten Zustand. Aufpassen: Steinschlag und ab und zu mal Ziegen auf der Fahrbahn 🐐🐐


  • @ Steuermann Ooh jaaa, es ist die beste
    Motorradstrecke, die ich kenne. Ein Traum. aber Konzentration ist gefragt. Ein Grund, warum wir auf Sardinien immer Moppeds mitnehmen..
    Dir weiterhin viel Spaß und knitterfreie Fahrt.
    LG Sylvia

  • Hatten gestern einen wunderbaren Tag an der Beach, erst anbraten in der 🌞, dann Neo an und aufs SUP. Bei wenig Wind und 🌊 sind wir drei weitere Buchten abgefahren, alle voneinander getrennt durch steinerne Kaps, durch die man prima schlängeln kann wegen des geringen Tiefgangs. Vom Lido Orri zum Spiaggia di Milanesi, Foxilioni, Caletta San Diego, Spiaggia Is Scoglius Arrubius bis zur Cea Bari Sardo, ab da wird’s flach und langweilig 😉.


    Nach der „Seefahrt“ und einem Kaffee am Strand (selbstgemacht im Womo, nur 100 m vom Strand) ging es dann in den platzeigenen Pool, auch sehr schön direkt an der Bar und mit Terrasse und Liegewiese.


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