Hallo Uwe,
ich möchte Dein System um Gottes Willen nicht schlecht reden. Es ist mit absoluter Sicherheit ein weiterer Schritt um sich gegen Diebstahl des Fahrzeugs zu schützen, bzw. dem Dieb die Sache so schwer zu machen, dass er davon womöglich ablässt. Je mehr Sicherungen, desto geringer die Anzahl an Dieben die sich die Sache zutrauen. Aber wie bei allen Herstellern im Sicherheitsbereich, wird auch dieses System vom Hersteller völlig überworben. Beispiel: Selbst für die neuesten Generationen von Hochsicherheits-Schließzylindern benötigen Profis in Schauveranstaltungen auf der Security in Essen nicht mehr als 5 Minuten. Da wird jahrelang an speziellen Zylindern mit doppeltem Undercut, mehrfacher HM Verstiftung und doppeltem und dreifachem Anbohrschutz konstruiert und innerhalb kurzer Zeit ist das alles schon wieder wertlos.
Aber bitte bedenke auch:
Im Gegensatz zu dem Einbruchdiebstahl, bei dem es um das schnelle "Rein-und-Raus" geht, wird ein Fahrzeugdiebstahl immer von Profis durchgeführt - das sind keine "Hobbybastler" oder Gelegenheitsdiebe. Da sind die Umgebung und das Fahrzeug selbst, bereits längere Zeit unter Beobachtung. Warum wurde den Berlinern wohl das vollgepackte, reisefertige Wohnmobil gestohlen...
Diese Diebe sind mit allen Werkzeugen ausgestattet um auch solche Sperren schnell außer Betrieb zu setzen. Eine Scheibe schlägt niemand ein, denn es gibt zig Möglichkeiten in kürzester Zeit eine Tür zu öffnen. Ohne PrickStop dauert es bei den 250/290er Modellen von FIAT keine 5 Sekunden. Bei Ford, Renault etc. gibt es mit Sicherheit vergleichbare Schwachstellen.
Die Abreißschrauben sind übrigens kein Problem. Ein Akku-Schrauber mit 10mm HM Bohrer, sowie ein 10€ Werkzeug aus dem Baumarkt sind völlig ausreichend. Der schnellste Weg zum Abtransport sind hydraulische Zangen auf Rollwagen mit Drehgestellen. Beim Zusammenziehen wird das Rad einfach nach oben gehoben und die Antriebsachse auf die Rollwagen gestellt (die gibt es auch für schwere LKW). Nach Durchtrennung des Handbremsseils ist damit das Fahrzeug auch ohne Einbruch in wenigen Minuten zum Abtransport auf einem Trailer bereit.
Bei diesen Profis im Bereich Fahrzeugbeschaffung/Auftragsdiebstahl ist auch für den unverzüglichen Abtransport zu einem Zwischenlager gesorgt. Eine eventuell Beschädigte Konsole ist da das geringste Problem, denn um das Fahrzeug für den Weiterverkauf vorzubereiten, müssen erhebliche Arbeiten vorgenommen werden. Allein um die Fahrgestellnummer im Sichtbereich zu ändern, muss die Frontscheibe entnommen werden. Ohne diese Änderung gibt es auch keine gefälschten Papiere und eine Zulassung in Europa nicht wäre möglich.
Die meisten Fahrzeuge werden im Übrigen auch nicht auf belebten Straßen, sondern auf Abstellplätzen gestohlen (hattest Du ja auch geschrieben). Dort ist man aber teilweise tagelang ungestört und kann sich in Ruhe mit dem Ausbau auch einer Getriebesperre befassen. Einem Freund von uns wurde vor ein paar Jahren sein Niesmann aus der Scheune neben dem Wohnhaus gestohlen. Trotz Bewegungsmelder, trotz Alarmanlage, trotz zusätzlicher Türsicherungen und sogar trotz zusätzlicher Wegfahrsperre.......
Eine "alte Karre" ist vermutlich wohl nicht betroffen, sondern eher neuere Wohnmobile, welche sich auch mit hohem Wert verkaufen lassen. Der Zeitwert bei Diebstahl, inklusive zusätzlichen Festeinbauten wird dann aber fast immer auch von der Versicherung gezahlt. Schade um das Fahrzeug, aber wir werden solche Fälle egal mit welchen Einbauten nicht verhindern können.
Wie auch Christian, mach ich mir mehr Gedanken um die Einbrüche zur Mitnahme von allem, was im Auto schnell greifbar ist. Das ist eine tagtägliche Situation und die Typen hinterlassen meist auch einen großen Schaden.
Gruß
Olaf