Moin Kurt,
Zitat
AGM dürfen nur bis 50% entladen werden, Lithium bis 20%! Das ist falsch.
Beispiel: Ective DC100 AGM,...wohl die gängigste Batterie im Moment,
Zyklen bei 30% DOD = 1000, 50% = 600; Bei 80% = 400. Bei 100 = 250
Rechnet man jetzt mal nach kommt man auf 30%x1000 auf 30000%, 50%x600 = 30000%, 80%x400 = 32000% und bei 100%x250 = 25000% !!!
Die Rechnung hinkt aber doch etwas 
Natürlich darf man AGM weiter entladen, die Frage ist nur, ob man das auch kann; denn spätestens ab 60% Entladung bricht die Spannung ein. Alle Hersteller verschweigen den Peukert-Effekt, der sich besonders bei höheren Entladeströmen erheblich auswirkt.
Bei einem Entladestrom von lediglich 1 bis maximal 2 A kann man einer 100Ah sicher echte 80Ah entnehmen, bei 10 A aber schon lange nicht mehr, und darüber natürlich erst recht nicht.
Hinzu kommt ein weiterer Aspekt, nämlich dass von ECTIVE (aber auch andereren Herstellern) die Ladezyklen immer so angegeben werden, dass der Akku niemals sulfatiert ist, was ich aber noch nie gesehen habe.
Aber Du schreibst ja selbst, die AGM wird im Schnitt nach 6 Jahren durch sein, das ist in der Praxis ganz sicher deutlich vor Erreichen der 600 Ladezyklen (bei 50%), und auch steht schon deutlich vor Erreichen der 6 Jahre bei weitem nicht mehr die Nominalkapazität zur Verfügung.
Alles, was ich hier jetzt zu LiFoPO4 schreibe, gilt nur für Qualitätzellen von WINSTON, CALB oder SINOPLY
Ein LiFePO-Akku kann durchaus deutlich tiefer entladen werden, als nur bis 20%. Solange die Zellspannung nicht dauerhaft unter 2,9 V (und das ist schon vorsichtig) ist, macht es dem Akku überhaupt nichts aus.
Darüberhinaus hat ein Bleiakku, wenn Du mit Solar, Lima oder Ladegerät 80Ah hineingeschaufelt hast, diese noch längst nicht wieder verfügbar, sondern es wird noch eine Floatphase benötigt, um den chemischen Prozess abzuschließen.
Ein LiFePO4 benötigt diese Floatphase nahezu nicht
Das wirkt sich ganz besonders bei Solarladung aus; denn die notwendige Dauer steht, besonders in der Übergangszeit, meist gar nicht zur Verfügung.
Das KO-Kriterium kann ich so auch nicht im Raum stehen lassen; denn es geht hier ja nicht um Lithium-Ionen Akkus (die sich ja bekanntermaßen recht leicht erhitzen und selbst entzünden) , sondern um Lithium-Eisenphosphat. Eine Selbstentzündung ist bei diesen Akkus der o.g. Hersteller ausgeschlossen, da kein Sauerstoff vorhanden ist, weder gebunden, noch ungebunden).
LiFePO4-Akkus entwickeln auch kein Knallgas...
. Inwieweit das auch für die Billigakkus gilt, weiß ich nicht.
Ein Kriterium ist ganz sicher der Preis, bzw. die Erstinvestition. Die schreckt viele potentiell interessierte natürlich ab, oder lässt sie zu den so genannten Fertigakkus (zu denen meine Meinung ja mittlerweile hinreichend bekannt sein dürfte) greifen.
Ein weiteres Kriterium ist die Baugröße. Eine WINSTON 200Ah bekommt man nicht unter den Sitz, 2 x 100Ah ECTIVE AGM dagegen schon. Bei einem Akku mit Winston-Zelllen ist bei 160 Ah absolut Schluss. Dass man damit aber auch echte 150 Ah verfügbar hat (bei Entladeraten, von denen eine AGM nur träumen kann), wird aber leider häufig ausgeblendet.