Moin,
ich greife dieses Thema einfach noch einmal auf...
Ich hatte heute ein äußerst interessantes Gespräch mit einem Hersteller von Reinigungsmitteln.
Hierbei handelt es sich um den Inhaber der Firma, den ich schon seit Jahrzehnten persönlich kenne.
Ihr könnt Euch sicher vorstellen, dass auch das Thema "Regenstreifen" zur Sprache kam, das mich natürlich -wie jeden Wohnmobilisten- ganz besonders bewegt :blink:
Hierbei habe ich denn nun gelernt, dass es sich bei Regenstreifen nicht etwa nur um Schmutz, sondern in der Hauptsache um Aluminiumoxid handelt, dass dann wiederum den Schmutz bindet. Dieses Aluminiumoxid ensteht auf allen "nackten" Aluteilen, die irgendwo verbaut sind. Der Regen wäscht diese quasi herunter und die Aluoxid/Schmutzmischung lagert sich am Lack an.
Das erklärt auch, warum bei Autos ziemlich selten Regenstreifen vorhanden sind; denn dort sind relativ wenige Aluteile verbaut, meist handelt es ich um verchromte Anbauteile, oder aber Kunststoff.
Dieses Aluminiumoxid zu entfernen ist mit einem einzigen, herkömmlichen Reinigungsmittel quasi unmöglich, weil diese zwar den Schmutz herauslösen, dem Aluoxid selbst jedoch relativ wenig anhaben können, zumindest nicht in der recht kurzen Einwirkzeit.
Er informierte mich u.a. darüber, dass nahezu alle "guten" Reinigungsmittel "nichtionische Tenside" enthalten (die einen mehr, die anderen weniger), steht ja auch immer drauf. Diese nichtionischen Tenside (nicht zu verwechseln mit anionischen Tensiden) sind, in entsprechender Konzentration, schon in der Lage, Aluminiumoxid anzugreifen (nicht zu verwechseln mit Aluminium, dem tun die in der Regel nichts).
Aber nun kommt's:
Nichtionische Tenside sind äußerst gefährlich im Zusammenhang mit Polycarbonat (das Material, aus dem die meisten Fenster bei unseren Wohnmobilen bestehen). Dort können sie, abhängig von der Temperatur und von der Konzentration, innerhalb von wenigen Minuten zu einer Mikro-Oberflächenkorrosion (ja, Korrosion geht nicht nur bei Metallen) führen, die dann, im Zusammenhang mit der bei den Fenstern vorhandenen Oberflächenspannung wiederum extrem viele kleine Risse im Fenster nach sich zieht.
Nun weiß ich auch, warum sich solche Risse bei meinem Fenster eingestellt haben.
Ich hatte zwar nicht Sgrassatore verwendet, aber sicher ein Mittel mit nichtionischen Tensiden, und das dann wohl auch ein wenig konzentrierter gemischt, als es unbedingt hätte sein müssen... :s
Der Hersteller empfahl mir, beim Reinigen von Polycarbonatfenstern mit diesen Mitteln, immer in der linken Hand den Wasserschlauch zu halten, um es SOFORT abspülen zu können. Grundsätzlich gilt dies für fast alle Kunststoffe, wobei aber Polycarbonat mit am stärksten gefährdet ist. Lacke werden hiervon nicht unmittelbar angegriffen, es sei denn man lässt sie in der prallen Sonne antrocknen.
Meine persönliche Konsequenz hieraus ist nun, dass ich zukünftig diesbezüglich äußerst wählerisch sein werde und nur noch die obersanften Mittel für die generelle Wäsche einsetze. Regenstreifen kann man dann ja lokal (nach der Wäsche) mit einem mit stärkerem Mittel getränkten Tuch behandeln und hier dann auch sofort nachspülen. Die Fenster werden bei mir zukünftig nur noch mit klarem Wasser gereinigt.
Dies nur mal zur Info.
Nachdem ich heute diesbezüglich wirklich etwas gelernt habe, das über die gewöhnlich zugänglichen Informationen hinausgeht, wollte ich Euch das nicht vorenthalten.
Für den Einen oder Anderen von Euch ist das vielleicht alles nichts Neues, für mich war's das in dieser Form schon 